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BAD NEUSTADT: Herr über Sicherheit und Ordnung

BAD NEUSTADT

Herr über Sicherheit und Ordnung

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    Stefan Helfrich leitet die Abteilung Öffentliche Sicherheit und Ordnung, Gesundheit und Verbraucherschutz.
    Stefan Helfrich leitet die Abteilung Öffentliche Sicherheit und Ordnung, Gesundheit und Verbraucherschutz. Foto: Foto: Sonja Demmler

    Als „fast eine Insel der Glückseligen“ bezeichnet Stefan Helfrich, Leiter der Abteilung drei am Landratsamt, den Landkreis Rhön-Grabfeld – zumindest im Hinblick auf den Sicherheitsaspekt. Die Kriminalität sei relativ gering, die Aufklärungsrate sehr hoch.

    Helfrich muss es wissen. Schließlich fallen die Bereiche öffentliche Sicherheit und Ordnung in seine Zuständigkeit ebenso übrigens wie Gesundheit und Verbraucherschutz, über die an anderer Stelle im Rahmen dieser Serie noch berichtet wird. Über 50 Landratsamtsmitarbeiter sind Helfrich unterstellt.

    Nichts von Stefan Helfrich in der Öffentlichkeit zu hören, ist eigentlich ein gutes Zeichen: Spricht es doch tendenziell für ruhige Zeiten. Schließlich zeichnet der Oberregierungsrat für ein Bündel an Sicherheitsaufgaben verantwortlich, darunter die Feuerwehren, bei denen übrigens in diesem Jahr die große Umstellung auf Digitalfunk mit entsprechenden Schulungen anstand, und der Katastrophenschutz. Bei Großschadensereignissen wie dem Brand in der Neurologischen Klinik war Helfrich mit seinem Team ebenso involviert wie bei Hochwasser oder großen Unfällen.

    Bei Katastrophen im Einsatz

    In solchen Momenten müssen Entscheidungen häufig unter Zeitdruck und spontan getroffen werden. „Aber das ist gerade das Spannende an meinem Job: Man weiß frühs nicht, was im Laufe des Tages auf einen zukommt.“

    Sein Ziel: „Rhön-Grabfelds Bevölkerung insgesamt vor Gefahren zu schützen.“ Für geordnete Zustände sei es wichtig, dass sich jeder an gewisse Regeln hält. Klappt das nicht, müsse – natürlich immer im Rahmen der gesetzlichen Auflagen – mitunter auch in die Rechte der Bürger eingegriffen werden „zum Wohle der Allgemeinheit“. Helfrich weiß: „Man kann nicht immer freundlich sein.“

    Als Abteilungsleiter und Jurist – der 1961 geborene Helfrich hat Rechtswissenschaften in Würzburg studiert – weiß er das besonders genau. Schließlich ist er vor allem in die „schwierigen Fälle“ eingebunden. „Eigentlich in alles, was über das normale Tagesgeschäft hinausgeht“, denn das erledigen routiniert seine Mitarbeiter. Direkt involviert, und sei es nur in Form einer Unterschrift, ist er beispielsweise bei Entzug der Fahrerlaubnis oder Gaststättenkonzession oder bei der Gewerbeuntersagung.

    Neben Sicherheit und Ordnung gehört nämlich auch der Vollzug des Gewerberechts, Jagdangelegenheiten und Waffenrecht zu Helfrichs Abteilung.

    Aber auch Verkehrsangelegenheiten, also die Zulassungsstellen und die Führerscheinstelle, sind Teil von Abteilung drei. Vorreiter seien diese im Bereich Digitalisierung.

    Einen besonderen Blick auf den Landkreis gewinnt man, blickt man durch Helfrichs Daten-Brille: „Rhön-Grabfeld hat mehr zugelassene Fahrzeuge mit Anhänger als Bevölkerung“, erfährt man dann beispielsweise. Und: „Fahrerlaubnisentziehungen in Zusammenhang mit Drogen haben zugenommen.“ Wobei das für Helfrich nicht zwangsläufig auf stärkeren Drogenkonsum, sondern eher auf eine höhere Kontrolldichte zurückzuführen sei.

    Ausländeramt und Flüchtlingswelle

    Weiter sieht man: Der Ausländeranteil in Rhön-Grabfeld ist in den letzten Jahren gestiegen. „Aber mit 3500 ausländischen Mitbürgern, das sind 4,3 Prozent der Bevölkerung, ist der Anteil noch relativ niedrig im Vergleich zu anderen Landkreisen.“ Auch das Ausländeramt ist Helfrichs Abteilung zugeordnet.

    Als im Sommer 2016 die Flüchtlingswelle den Landkreis ergriff und unter anderem unter Helfrichs Ägide eine Notunterkunft mit in Spitzenzeiten 300 Flüchtlingen eingerichtet wurde, „haben sich die Strukturen des Katastrophenschutzes bewährt“, berichtet er. „Erfreulich war die wirklich große Hilfsbereitschaft quer durch die Bevölkerung und alle Institutionen.“ Mittlerweile habe sich die Situation beruhigt, um die 900 Flüchtlinge leben noch im Landkreis, die Mehrzahl anerkannt.

    Auch für Personalangelegenheiten der über 400 Mitarbeiter im Bad Neustädter Landratsamt ist Helfrich der zuständige Jurist. Das heißt er ist Ansprechpartner in rechtlichen Zweifelsfragen und führt Vorstellungsgespräche. In der Vergangenheit habe der Landkreis keine Probleme in der Personalgewinnung gehabt. Für Helfrich keine Überraschung, schließlich sei der Landkreis als krisensicherer und familienfreundlicher Arbeitgeber attraktiv.

    Wie er selbst dorthin geriet? Der verheiratete vierfache Familienvater, der aus dem Landkreis Bad Kissingen stammt und dort lebt, hat während des Studiums zunächst in einer Anwaltskanzlei in Bad Neustadt mitgearbeitet, bevor er 1992 in den Staatsdienst wechselte und nach Station am Landratsamt Karlstadt schließlich 1999 zum Landratsamt Bad Neustadt wechselte.

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