Sie spielen schon wie die Profis: die acht jungen Musiker der Formationen „Papageno“ und „Paleso“. „Das sind junge Musiker einer Generation, die das Gesicht der Musik in Deutschland bestimmen werden“, sagte Jörg Schindler-Schwabedissen, der Leiter des Orgelbau-Museums in Ostheim, als er die Jugendlichen zwischen elf und 15 Jahren ankündigte.
Adrian Eitschberger, Aurelia Moritz, Leandra Strömer und Yara Bader bilden das Papageno-Quartett. Sie sind alle Schüler des musischen Matthias-Grünewald-Gymnasiums in Würzburg. Das sind auch die drei des Trios Paleso: Paula Schlotter, Leonard Strömer und Sophia Moritz, diesmal ergänzt um Robert Schlotter, so dass die drei zu einem zweiten Quartett wurden. Gemeinsam gestalteten die acht jungen Musiker den „Kanon in D-Dur“ des Barock-Komponisten Johann Pachelbel zum Auftakt, bei dem die Celli den schlichten Hintergrund bildeten, die Geigen aber das Hauptmotiv virtuos variierten. Dann trat das Papageno-Quartett an mit sechs unterschiedlichen Stücken an, die von der Klassik bis zur Moderne reichten. Der „Power Trip“ von Patrick Hawes hatte durch die dumpfe Cello-Begleitung sogar etwas Dramatisches.
Den zweiten Programmblock gestaltete die Gruppe „Paleso“. Die vier Stücke zeugten von einer erstaunlichen Sicherheit in der Beherrschung ihrer Geigen und Celli. Da wurde nicht einfach vom Blatt runtergespielt, sondern das waren interpretierte Stücke mit musikalischem Ausdruck. Einen Strauß unterschiedlicher Melodien boten dann die vier vom Papageno-Quartett im dritten Programmteil. Da gab es einen typischen „Boogie“ (von Gerald Martin), kontrastiert von dem „Potter Waltz“ von Patrick Doyle. Dann wechselten sie mit „Viva la Vida“ von Coldplay in die Popmusik und endeten mit einem humorvollen Pizzicato. Mit „Thank you for the music“ von ABBA blieben sie noch einmal bei der Popmusik.
Mit dem gemeinsamen Schlussteil erreichte das Konzert seinen Höhepunkt. „Blues for groovy strings“ von Thomas Buffy war ein jazziges Klangerlebnis mit einer für Streicher wuchtigen Dynamik. Ähnlich klangvoll und virtuos das letzte Stück „Palladio“ von Karl Jenkins, bei dem die Celli wieder den Rhythmus vorgaben und die Geigen das Thema bis zum Fortissimo entfalteten. Klar, dass die begabten Nachwuchsmusiker noch eine Zugabe spielen mussten. So erklang noch einmal der „Blues für fetzige Saiten“.