„Wir wollen ein Museum schaffen, wie es im deutschen Sprachraum noch keines gibt.“ Der Anspruch ist hoch, den Ulrich Großmann, Generaldirektor des Germanischen Museums in Nürnberg und Initiator der Einrichtung, an das Deutsche Burgenmuseum hat. Das Museum sei eine Innovation in Europa und er gehe deshalb fest davon aus, dass es vom europäischen Tourismus wahrgenommen wird. „Aber auch für die Menschen der Region entsteht eine Besucherattraktion“, meint Großmann, der Gründungsvorsitzender der Wartburggesellschaft ist.
Doch gut Ding will Weile haben und so dauerten die Vorbereitungen auf die Vergabe der ersten großen Bauaufträge durch die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten bis zum Frühsommer 2009. Anfang Juni erfolgte dann der offizielle Startschuss für die Sanierung der Veste Heldburg zum Ausbau für das Deutsche Burgenmuseum. Rund fünf Millionen Euro sind für die Sanierung des Heidenbaus und die Innensanierung des Französischen Baus eingeplant.
Fünf Millionen Euro Baukosten
Finanziert wird die Maßnahme mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, des Bundes und des Landes Thüringen. Ulrich Großmann rechnet zudem mit der Unterstützung einer großen Versicherungsgruppe und dem Einstieg einigen privater Sponsoren.
Die Bauarbeiten sollen nach Auskunft der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten nach folgendem Terminplan ablaufen: Bis zum Jahreswechsel werden im Erdgeschoss des Kommandantenbaus die Rohbauarbeiten zur Fertigstellung der Eingangshalle als Kassenbereich und Museumsshop fortgesetzt, ebenso die der Treppenanlage in das erste Obergeschoss und der Toiletten. Fenster und Türen werden repariert und Bodenbeläge eingebaut.
Im Heidenbau laufen derzeit Instandsetzungen an den tragenden Bauteilen und Sicherungsarbeiten am Dachstuhl. Im nächsten Jahr soll die Sanierung der Natursteinbauteile und Außenwandflächen sowie die Rohinstallation für die haustechnischen Anlagen folgen. Ein neues Treppenhaus soll alle Etagen verbinden. Im Französischen Bau werden ab 2010 eine neue Haustechnik installiert und der Innenausbau für die Museumsnutzung umgesetzt. Sämtliche museumstechnische Einbauten wie zum Beispiel Schautafeln und Vitrinen sollen bis Ende 2012 erfolgen, so dass mit der Eröffnung des Deutschen Burgenmuseums im Laufe des Jahres 2013 zu rechnen ist.
Daten & Fakten
Burgenmuseum in der Heldburg Am Anfang des 14. Jahrhunderts war die Burg im Besitz der Grafen von Henneberg-Schleusingen. Johann Friedrich der Mittlere ließ sie ab 1560 zur herzoglichen Residenz ausbauen. 1776 wurde die Burg die Residenz der ernestinischen Herzöge von Sachsen-Hildburghausen und schließlich 1871 Eigentum des Meininger Fürstenhauses. Nach dem Zweiten Weltkrieg lag die Veste Heldburg im Grenzgebiet der DDR. Am 25. Oktober 1994 wurde sie von der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten übernommen. Seitdem sind aufwendige Wiederaufbaumaßnahmen vorgenommen worden. Das Deutsche Burgenmuseum wird ab 2013 in 40 Räumen und auf einer Gesamtfläche von 3000 Quadratmetern die Geschichte und Entwicklung von Burgen im deutschsprachigen Raum erklären. Die auf einem 400 Meter hohen Fels errichtete Burg wird auch „Fränkische Leuchte“ genannt.