Mit 379 Einwohnern ist Eyershausen der zweitgrößte Stadtteil von Bad Königshofen. In der gut besuchten Bürgerversammlung ging Bürgermeister Thomas Helbling auf den Neubau des Kindergartens ein, der demnächst bezogen werden kann. Er bedankte sich bei allen Beteiligten, besonders bei den Nachbarn für ihre Geduld. Fotos von innen und außen zeigten, wie schön er geworden ist. Ein neues Wartehäuschen entsteht in Kürze und Straßenreparaturen werden in der Herrengasse, am Kindergarten und in der Linsengasse durchgeführt.
Die Stadträtin aus Eyershausen, Marie-Theres Geller, konnte krankheitsbedingt nicht anwesend sein, hatte aber einen Brief geschrieben, den der Bürgermeister verlas: Corona habe viele Ideen und Pläne verhindert, jetzt konnte mit dem Plantanz wieder ein richtig schönes Fest gefeiert werden. Sie sei froh, dass der Stadtrat den Kindergarten im Dorf gelassen hat und bedankte sich bei allen, die sich für den Ort engagieren.
In der Diskussion gab es zunächst ein Lob für die gute Zusammenarbeit mit Stadt und Bauhof, bevor man zur Kritik überging. Da dies die erste Bürgerversammlung seit drei Jahren in Eyershausen war, sprach Erich Katzenberger im Namen der Holzrechtler die Fördergelder für die Mittelwaldbewirtschaftung an. Erst seit drei Jahren bekommen sie einen Teil davon ausgezahlt. Davor hätten sich in 15 Jahren mehr als 38.000 Euro angesammelt, die in den Haushalt der Stadt eingeflossen seien, wie Katzenberger vortrug.
"Wir wollen nicht als Bittsteller dastehen, uns wurde immer zugesichert, dass der Betrag nicht verloren sei."
Erich Katzenberger, Holzrechtler
"Die Stockhiebförderung gehört denen, die die Arbeit machen", sagte er. Die Stadt, die die großen Stämme ernten dürfen, verkaufe diese und profitiere von den Holzpreisen, während die Rechtler die Vorarbeit leisten. Vor der letzten Kommunalwahl war man sich einig und habe per Handschlag besiegelt, dass das angesparte Holzrechtlergeld diesen zur Verfügung stehe, wenn sie einen Kurs besuchen oder eine Anschaffung tätigen wollen. "Wir wollen nicht als Bittsteller dastehen, uns wurde immer zugesichert, dass der Betrag nicht verloren sei", führte Katzenberger aus. Im neuen Stadtrat sei der Sachverhalt wohl nicht richtig dargelegt worden, so kam es zu einer Entscheidung, die die rückwirkende Inanspruchnahme der Gelder verhindert. Das empfänden die Holzrechtler als ungerecht. Es wurde vorgeschlagen, sich mit den Holzrechtlern, den Fraktionsführern und dem Bürgermeister noch einmal zusammenzusetzen. "Wir sind alle ehrenamtlich tätig, irgendwann haben wir keine Lust mehr", so Katzenberger.
Das angedachte Baugebiet Hutwiese war zweites großes Thema. Der Bürgermeister bestätigte, dass es erschlossen wird, wenn sich drei Interessenten melden. Laut Aussage eines Bauwilligen sei dies der Fall gewesen, nur nicht zur gleichen Zeit. Der vom Immissionsschutz geforderte Lärmschutzwall würde die Bauplätze so verteuern, dass dort vermutlich niemand mehr bauen wollte, führte der Bürgermeister aus. "Eine Lachnummer" nannte ein Anwesender die Angelegenheit. Der Lärm steige nach oben und werde von einer Lärmschutzwand zu den bestehenden Häusern geleitet. "Das Dorf stirbt aus, irgendwie muss eine Lösung her", wurde gesagt, und ob man nicht mit dem Amt noch einmal verhandeln könne. Außerdem wurde gefragt, ob sich beim Kauf eines innerörtlichen Grundstücks zu Bauzwecken die Stadt an den Abrisskosten beteiligen könnte, wie es anderswo gemacht wird.
Nach der Grundschule wurde gefragt, warum Eyershausen auf keinem Hinweisschild auftaucht, ob es Neues in Sachen Finanzamt in Bad Königshofen gibt und warum in den großen Bussen Richtung Hildburghausen höchstens ein Fahrgast sitzt. Ein Betroffener fährt per Bus nach Römhild, auf dem Rückweg hält dieser aber nicht in Eyershausen an. Ein Zaun um die alte Kläranlage wurde gefordert und schwere landwirtschaftliche Fahrzeuge beschädigen die Wege. Was alle interessierte: Ist ein neuer Pächter für die Dorfgastwirtschaft in Aussicht? Leider nicht. Alle, die sich gemeldet haben, sind wieder abgesprungen, so die Auskunft des Bürgermeisters.