E- s gibt Männer, die tun für die Befriedigung ihres Ego alles. Wenn sie im Urlaub nicht mit dem 10 000 Mark teuren Mountainbike quer durch den Himalaya geradelt oder durch die Antarktis marschiert sind, glauben sie "out" zu sein. Voller Stolz präsentieren sie zu Hause den entsetzten Kollegen die Hornhaut am Hintern und die Frostbeulen am Fuß. Mit geschwellter Brust erzählen sie, wie sehr sie sich wieder gequält und es ihrem inneren Schweinehund gezeigt haben. Für ihre Mitmenschen, die sich in der Kantine mit Schweinebraten und Weißbier stärken, haben sie nur Kopfschütteln übrig, während sie mit verbiesterter Miene im Grünkern-Brei stochern und an ihrem Wasser nippeln. Spätestens aber, wenn sie in irgendeinem Hochgebirge oder sonstigen Wildnis ihre wahre Kraft verbraucht haben, sind sie nicht mehr glücklich und beim anderen Geschlecht "megaout."
Zu dieser Kategorie zählt der Sondheimer Stefan Herbart nicht. Obwohl er in der RTL 2-Show "MegaMan" die extremsten Anforderungen bewältigt, mehrfach an die eigenen Grenzen gegangen ist und auch seinen inneren Schweinehund bezwungen hat. Doch er hat sein Lachen und die Freude nicht verloren. Von vorsätzlicher Qual und Askese hält er rein gar nichts. Immerhin legt er gerne den Kilometer zu seiner Arbeitsstätte mit dem Rad zurück, trainiert mit seinen Fußball-Freunden von der Reserve des TSV Urspringen, joggt auch ab und an. Seine Muskelkraft hat er sich beim Bau seines schmucken Eigenheimes geholt, das er mit der Hilfe einiger Kumpels in nur einem Jahr hingestellt hat. Das ist sein wahrer Stolz.
Wenn ihm nach überstandener Tortur leichtgeschürzte RTL-Mädchen massieren oder in der Sauna Sekt kredenzen, gibt er damit nicht an. "Ich habe zu Hause mehrere Freundinnen", verrät er aber. Bei allen Strapazen kann er die schönen Dinge des Leben einfach noch genießen. "Wenn ich gewinne, steigt bei uns in Sondheim ein Riesenfest", kündigt er schon an. Sollte es nichts werden mit dem Traum von 100 000 Mark und dem Chevrolet Corvette, hat er eben einen "Heidenspaß" gehabt, und "kräftig gefeiert wird allemal." Mit dieser Einstellung muss man einfach "in" sein.