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MELLRICHSTADT (PG): "Ich bin ein Panzermann"

MELLRICHSTADT (PG)

"Ich bin ein Panzermann"

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    Spätestens beim Anblick des Adjutanten des Generalmajors wußte man, daß die Panzergrenadiere zur 1. Gebirgsdivision in München gehören. Anstatt Aktenkoffer oder anderer Behältnisse trug der Hauptmann sämtliche, wichtige Sachen in einem Rucksack mit sich herum. Der Adjutant erklärte: "Das ist nun mal so, daß Gebirgsjäger immer einen Rucksack tragen."

    Generalmajor Dieter Henninger betonte aber ausdrücklich bei einem Gespräch (siehe nebenstehenden Bericht): "Ich selbst bin kein Gebirgsjäger, habe aber eine Vorliebe für die Berge. Ich bin ein Panzermann und weiß, was Grenadiere leisten müssen."

    Der Grund für den Aufenthalt des Generals: Seit April ist er der neue Befehlshaber der Gebirgsdivision, dem somit auch das Mellrichstädter Panzergrenadierbataillon 352 unterstellt ist. Ein Bild der Lage vor Ort wollte sich der General gestern vormittag machen.

    Dies fiel äußerst positiv aus, denn Henninger betonte: "Ich habe hier ein gutes Bataillon getroffen." Mellrichstadt bildet sozusagen eine Exklave der Gebirgsdivision, es liegt nämlich am nordwestlichsten Rand. Dennoch ist das Frankenland dem General nicht fremd, so mußte er bereits in früherer Verwendung Einheiten in Oberfranken und auch Unterfranken, hier in Ebern, befehligen.

    Nach einem Lagegespräch des Divisionskommandeurs mit Oberstleutnant Matthias Kremin, der das Mellrichstädter Bataillon befehligt, stattete dieser den Soldaten einen Besuch ab. Zunächst schaute er bei einer Gruppe Panzergrenadiere vorbei, die das Auf- und Absitzen am Schützenpanzer Marder übten. Fachkundig begutachtete der General die Ausbildung und fragte beim Gruppenführer über den Wissensstand der jungen Wehrpflichtigen nach. Mit den Worten "Das habt ihr prima gemacht", lobte Henninger die Arbeit. Erst zum vierten Mal stand die Übung auf dem Dienstplan und schon sehr schnell und flüssig klappte alles. So selbstverständlich ist dies nicht, wenn sechs Soldaten in voller Kampfausrüstung gefechtsmäßig ihren Schützenpanzer beziehen oder verlassen, da wenig Platz im Innenraum des Fahrzeugs herrscht.

    Sehr offen trat der Generalmajor gegenüber den wehrpflichtigen Soldaten auf, die etwas nervös schienen angesichts der Tatsache, daß ein solch hoher Offizier zu Gast weilt. So brach Henninger etwa das Eis, als er zu einer anderen Gruppe von Soldaten sagte: "Ich bin hier, damit sie während ihrer Grundwehrdienstzeit auch einmal einen richtigen General sehen."

    Aufmerksam und wißbegierig inspizierte er die Kaserne und vergaß nicht, dem Führungsnachwuchs der Bundeswehr - Unteroffiziersanwärtern - bei deren Fortbildung über die Schulter zu sehen. Vier zukünftige Unteroffiziere wurden an einem sogenannten Duellsystem (hier handelt es sich um ein Lasergerät, das an das G 3 befestigt wird und mit dem Gefechtsübungen simuliert werden) ausgebildet.

    Nach dem Ende der Einweisung in das System fragte der General bei den Soldaten nach, welche persönlichen Ziele sie bei der Bundeswehr haben. Durch die Bank antworteten die jungen Männer, ihr Ziel sei, die Lehrgänge eins und zwei für den Unteroffizier erfolgreich zu absolvieren. "Ran und anpacken", gab Henninger den Männern als Tip.

    Viel Zeit hatte der General nicht, länger in Mellrichstadt zu bleiben, da andere Termine bereits drängten und er per Hubschrauber gen Wildflecken steuerte.

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