Zinnus kann es nicht lassen. „Einfach so aufhören? Was mache ich mit der ganzen Zeit, wenn all die Termine entfallen?“, fragt Christian Zinn, Schlagzeuger und führender Kopf hinter Rhöner Bluat, die nach elf Jahren der Bierzelt-Bespaßung am Wochenende in Stangenroth Abschied von der Bühne genommen hatten.
Zu viel Musikerblut pocht in den Adern des hünenhaften Rhöner-Bluat-Drummers. Und auch die ehemaligen Band-Kollegen Daniel Rossmann aus Hohenroth, Thomas Rockenzahn aus Wegfurt, Markus Barthel aus Münnerstadt und Nicole Dippold können nicht lassen vom Bühnenleben. Und darum wird es auch weiter Konzerte mit den fünf vertrauten Gesichtern geben. Allerdings wird die Musik ganz anders klingen. Tanzmusik von der ganz heißen Sorte soll es geben. Der Name soll Programm sein: „Hot Oven and the Briketts“.
„Wir wollen Unterhaltungs- und Tanzmusik spielen, ein Genre, das in den vergangenen Jahren weit unterschätzt wurde“, sagt Christian Zinn. Eine Hintergrundberieselung für bewegungsmüde Menschen soll das aber keinesfalls werden. „Da wird auf jeden Fall Pfeffer dahinter sein“, gibt Zinnus die Richtung vor.
Eine stilistische Richtung gibt es allerdings nicht. „Die heißen Öfen“ nähern sich dem Gitarrenrock der Siebziger vom Schlage Sweet und Co ebenso wie italienischen Gute-Laune-Klassikern oder den Slow-Motion-Balladen der Eagles. Selbst der Reggae oder ein Dean-Martin-Walzer stehen auf der Setlist von „Hot Oven“, Katja Ebstein und Frank Sinatra nicht zu vergessen.
Warme Gedanken kann man sich machen, wenn man an den ungewöhnlichen Bandnamen denkt. „Das war eine Eingebung von Daniel Rossmann bei mir in der Küche“, erzählt Zinn, den noch immer Wehmut beschleicht, wenn er an das Ende von Rhöner Bluat nach elf Jahren denkt.
Eine Zielgruppe für diesen bunten Strauß aus Klassikern von den Fünfzigern bis zu den Neunzigern hat Christian Zinn im Visier. „Wo sollen die Leute über 30 hin?“, schmunzelt er. Die ganz großen Bühnen wie bei Rhöner Bluat haben die Einheizer aus Rhön-Saale nicht im Blick, eher Dorf- oder Weinfeste und Kirmes-Veranstaltungen. Bei der Premiere im Bad Neustädter Biergarten im September jedenfalls sei ein Publikum zwischen 25 und 70 Jahren ganz angetan gewesen von den Klängen aus dem heißen Ofen. Immerhin gehört ja vierstimmiger Gesang zu den Spezialitäten des Quintetts.
Hot Oven and the Briketts
Die nächsten Auftritte der Formation sind am 19. November bei der der Großeibstädter Kirmes und am 6. Januar in Oberthulba. Weitere Infos: