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WILDFLECKEN: Im Löschbiotop der Bundeswehr

WILDFLECKEN

Im Löschbiotop der Bundeswehr

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    Gute Laune sorgt für gutes Betriebsklima: Frank Kuchler (von links), Chef der Truppenübungsplatzfeuerwehr Wildflecken mit der Schicht B, Thomas Munzke, Klaus-Dieter Henkel, Ludwig Kötzner, Günter Schöller und Oswald Weth.
    Gute Laune sorgt für gutes Betriebsklima: Frank Kuchler (von links), Chef der Truppenübungsplatzfeuerwehr Wildflecken mit der Schicht B, Thomas Munzke, Klaus-Dieter Henkel, Ludwig Kötzner, Günter Schöller und Oswald Weth. Foto: Foto: Julia Munzke

    Die Bundeswehr Feuerwehr des Truppenübungsplatzes Wildflecken hat einen neuen Leiter. Oberstleutnant Hans-Joachim Gehrlein machte Frank Kuchler zu deren neuem Chef, offiziell seit 1. März. Schon seit 2008 hatte Kuchler das Amt allerdings kommissarisch ausgeübt. Warum er sich kaum einen schöneren Arbeitsplatz in Deutschland vorstellen kann, was die Aufgaben der Bundeswehr-Feuerwehrleute sind und wie viele Einsätze geleistet werden, erklärt er hier.

    „Vom verunglückten US-Panzer bis zum Wespennest, das ist die Bandbreite von Einsätzen, mit denen wir hier zu tun haben“, sagt Frank Kuchler. „Wir“, das sind die Feuerwehrmänner der Bundeswehrfeuerwehr in Wildflecken. Gerade kommt er mit seinem Arbeitskollegen, Oberbrandmeister Klaus-Dieter Henkel, in einem Kommandowagen von einer Kontrollfahrt durch den Truppenübungsplatz zurück. Die müssen regelmäßig am Wochenende durchgeführt werden.

    Denn die Hauptaufgabe der Feuerwehr ist der Schutz des Truppenübungsplatzes. Besonderes Gefahrenpotenzial stelle die Munition dar, mit der die Soldaten bei ihren Übungen schießen. „Fällt die heiße Munition auf trockenes Gras, kann es unmittelbar anfangen zu brennen“, erklärt Kuchler.

    Und es brannte oft in letzter Zeit. In der letzten Woche rückten die Männer innerhalb von fünf Tagen zu 21 Brandeinsätzen aus. Daran sei das trockene und warme Wetter Schuld. „Durchschnittlich haben wir hier 300 bis 400 Einsätze pro Jahr“, sagt Kuchler.

    Den größten Anteil machen allerdings technische Hilfeleistungen aus. „Das können Ölspuren oder Unfälle sein“, erklärt er. Außerdem leisten sie im Umkreis von 15 Kilometern auch nachbarschaftliche Löschhilfe, rückten auch schon bei Unfällen auf der Bundesstraße aus. „Aber eigentlich sind wir mit unseren Aufgaben auf dem Truppenübungsplatz ausgelastet genug.“

    Die Feuerwehr besteht aus 25 Männern, sie arbeiten jeweils zu siebt in zwei Schichten im 24-Stunden Takt. „Die 24-Stunden-Schicht hat sich bewährt“, sagt Kuchler und weist darauf hin, dass die Wehrleute öfter auf der Arbeit als zu Hause sind. In der Feuerwache der Rhön-Kaserne gibt es Ruhe- und Aufenthaltsräume und eine Küche für die Männer. Während der Arbeit leben sie wie in einer WG zusammen. Deshalb sei das gute und entspannte Arbeitsklima sehr wichtig.

    In der Wache gibt es auch einen Fitnessraum. Eine gute körperliche Verfassung gehört für die Feuerwehrleute zum Berufsbild. Denn sie müssen Menschen beispielsweise auch dann retten können, wenn sie Atemschutzmaske tragen. Die Geräte, die sie dann auf dem Rücken tragen wiegen 12,5 Kilogramm. Kraft und Kondition sind deshalb wichtig, um die Einsätze zu bewältigen.

    Die Ausbildung zum Bundeswehr-Feuerwehrmann und die zum Berufsfeuerwehrmann sind identisch. Der einzige Unterschied könnte der Bereich sein, in dem die Bundeswehrfeuerwehrmänner arbeiten. „Wir sind viel draußen in der Natur unterwegs“, erläutert Kuchler. Er genießt das. Das Biotop Truppenübungsplatz sei einer der schönsten Arbeitsplätze in Deutschland, die er sich vorstellen könne.

    Auch wenn die Männer nicht auf Kontrollfahrten unterwegs oder im Einsatz sind, gibt es viel zu tun. Etwa die Dokumentation der Einsätze und das Warten der Ausrüstung. „Jeder hat seinen Aufgabenbereich“, sagt Kuchler. Neben den Fahrzeugen kümmern sich die Feuerwehrmänner auch um die Atemschutzausrüstung und die so genannte Pulverwerkstatt, in der Feuerlöscher überprüft und gefüllt werden. Auch stehen regelmäßige Weiterbildungen auf dem Dienstplan.

    „Lange haben wir auf neue Ausrüstung gewartet. Nun sind wir bestens ausgestattet“, erklärt der Leiter der Feuerwehr. „Auch weil wir vor einem Jahr neue Fahrzeuge bekommen haben“, sagt er. Ein weiterer Grund sich zu freuen sei der geplante Aufbau einer neuen Feuerwache.

    Frank Kuchler ist 45 Jahre alt und kommt aus Bad Kissingen. Nach seiner mittleren Reife, einer Lehre zum Radio- und Fernsehtechniker absolvierte er vier Jahre Dienst bei der Bundeswehr. Die Ausbildung zum Berufsfeuerwehrmann wählte er wegen der Vielseitigkeit des Berufes und wegen der körperlichen Herausforderung. „Denn Sport zieht sich wie ein roter Faden durch mein Leben“, sagt er. Zehn Jahre lang arbeitete er bei der Berufsfeuerwehr in Würzburg, seit 1999 ist er Feuerwehrmann der Bundeswehr in Wildflecken. An seinem Beruf liebt er die Möglichkeit, Menschen zu helfen und die Abwechslung. „Es wird nie langweilig“, sagt er.

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