Mehr als 30 Jahre hatte Christoph Helm als Sport- und Geografielehrer am Rhön-Gymnasium gearbeitet, nun war es an der Zeit, dem aktiven Lehrerberuf Adieu zu sagen. Im Kreise seiner Kollegen, geladener Gäste, Freunde und Bekannten feierte der langjährige Fachbetreuer für Sport in der Mensa „seiner“ Schule eine letzte, große Party – und wie es sich gehört, sportlich ausdauernd bis tief in die Nacht.
Christoph Helm, waschechter Rhöner und gebürtiger Fladunger, war selbst Schüler am Rhön-Gymnasium gewesen, hatte hier 1971 sein Abitur abgelegt und nach einer zweijährigen Bundeswehrzeit als Zeitsoldat an der Universität Würzburg die Fächerkombination Sport/Erdkunde für das Lehrfach an Gymnasien belegt.
Nach seinem Referendariat trat er zuerst am Gymnasium in Bad Königshofen eine Stelle an, wechselte dann aber schon nach wenigen Jahren ans Rhön-Gymnasium. Parallel zu seiner Schullaufbahn, hier brachte es Helm bis zum Studiendirektor, startete er eine zweite Karriere als Reserveoffizier bei der Bundeswehr, wo er nach vielen Lehrgängen und Wehrübungen im würdigen Range eines Oberstleutnant abtrat.
Christoph Helm war ein äußerst engagierter Sportlehrer und Geograf, mit einem guten Draht zu den Schülern. Stets gut gelaunt und fachlich fit wirbelte der Pädagoge viele Jahrzehnte auf allen Ebenen – und das mit einer unglaublichen körperlichen und geistigen Konstitution. Nicht ein Krankheitstag taucht in seiner Akte auf, und das, obwohl ihn gerade in den letzten Jahren Schäden an Menisken und Bändern bildlich gesprochen in die Knie zwangen.
Im Laufe der Jahre entwickelte er hauptverantwortlich für die Sportart Badminton den bayerischen Lehrplan für die Kollegstufe und führte geografische Exkursionen für seine Leistungskurse in die österreichische Alpenregion durch. Als passionierter Skifahrer brachte sich Christoph Helm vor allem bei den Wintersportwochen ein, die er zum einen fast zwei Jahrzehnte leitete und sie andrerseits immer wieder mit neuen Ideen beseelte. „Das Beste, was wir für die Gesundheit unserer Kinder tun können“, das war sein Credo, für das er arbeitete und organisierte, weit über das Normalmaß hinaus.
Und so war es eine besondere Ehre für Christoph Helm, dass eigens zu seinem Abschiedsabend der „Jugendherbergsvater“ Werner Ruhdorfer mit Lebensgefährtin Sabine Habersatter aus Radstadt in Österreich angereist war, um dem jahrzehntelangen Freund und Gast alles erdenklich Gute für die nächsten, ruhigeren Jahre persönlich überbringen zu können. Ob es tatsächlich leiser wird um Christoph Helm, bleibt abzuwarten. Zwei kleine Enkel wollen beschäftigt sein, und auch in Wald und Flur wird mancher Büchsenschuss mehr aus der Helm’schen Flinte zu hören sein. Der Ruhestand, er wird wohl eher auf der Pirsch und auf dem Hochsitz stattfinden.