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MELLRICHSTADT: Internet-Treff – ein Ort für alle

MELLRICHSTADT

Internet-Treff – ein Ort für alle

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    Der Internet-Treff ist gestartet: Im Obergeschoss im Treffpunkt stehen jetzt fünf Computer allen Nutzern, die zuhause keinen PC haben, zur Verfügung. Im Bild (hinten von links) Arbeitskreis-Leiterin Ursula Schäfer, Mojeib Hassan, Mohamad Raffed, Gabi Schleicher und Maria Rieth vom Solidaritätsteam sowie (sitzend) Mohamed Raffed und Mittelschüler Lukas Woit, der Hilfestellung beim PC-Gebrauch gibt.
    Der Internet-Treff ist gestartet: Im Obergeschoss im Treffpunkt stehen jetzt fünf Computer allen Nutzern, die zuhause keinen PC haben, zur Verfügung. Im Bild (hinten von links) Arbeitskreis-Leiterin Ursula Schäfer, Mojeib Hassan, Mohamad Raffed, Gabi Schleicher und Maria Rieth vom Solidaritätsteam sowie (sitzend) Mohamed Raffed und Mittelschüler Lukas Woit, der Hilfestellung beim PC-Gebrauch gibt. Foto: Foto: Georg Stock

    Der Name ist gleich, doch unterschiedlicher könnte die Beschreibung nicht sein: gemeint ist die Maus. Sie ist das bekannt unliebsame Nagetier, zum anderen aber auch ein begehrtes Eingabegerät für Computer. Und fünf solcher Computermäuse – handzahm und folgsam auf Fingerdruck – halten sich seit Beginn dieser Woche im Treffpunkt in der Bauerngasse auf. In einem Raum im Obergeschoss sind fünf Computer eingerichtet: und zwar im Internet-Treff, wie dieser Raum jetzt treffend heißt.

    Der Internet-Treff steht für Kommunikation und Information, für gegenseitiges Kennenlernen und ungezwungenes Miteinander. Ausdrücklich: Dort sind alle Bewohner Mellrichstadts willkommen, die zuhause keinen PC zur Verfügung haben. Das schließt zum Beispiel ältere Mitbürger der Stadt ebenso ein wie die Flüchtlinge und Asylbewerber, die in Mellrichstadt und den VG-Gemeinden untergebracht sind und noch werden.

    Der Zugriff auf die digitalen Medien kann Neubürger sicherlich motivieren, sich zu integrieren. Für Bürgermeister Eberhard Streit ein Grund mehr, ein offenes Ohr zu haben für die Anregung aus dem Arbeitskreis Freizeit des Solidaritätsteams mit Ursula Schäfer und Wolfgang Pfeiffer an der Spitze, einen Internetraum einzurichten. Denn aus Spenden- und Sponsorengeldern ließ sich der Kauf der fünf Computer dann auch finanzieren.

    Mit Frank Scheinig, dem EDV-Beauftragten der VG Mellrichstadt, war der Experte zur Hand, die Computer anzuschließen und einzurichten. Ein leistungsfähiges WLAN erleichtert die Office-Anwendungen wie Textverarbeitung, E-Mails und Internet-Recherche. Ein Spieleprogramm allerdings werden die Nutzer vergeblich suchen. Und dass es im Internet-Treff rund läuft, dafür werden die ehrenamtlichen Helfer aus dem Arbeitskreis Freizeit schon sorgen. Mit einigen Regeln an der Hand, wie lange beispielsweise der PC von den Einzelnen genutzt werden darf beziehungsweise wann ein Stühlerücken am Computertisch angesagt ist.

    „Wir schnuppern mal“ – nach diesem Motto warteten der 17-jährige Mohamad Raffed und sein Onkel Mohamed Raffed (26) geduldig auf das Okay von Ursula Schäfer, die Computermaus zu bewegen. Während Mohamad sich gleich an seine erste Mail wagte, nutzte Mohamed das Internet, um sich mit einfachen Begriffen der deutschen Sprache vertraut zu machen. „Guten Morgen – sabah alkhyr“, „guten Tag – yawm jayid“ oder „guten Abend – massa alkhyr“ stand da zu lesen. So war der Anfang schon gemacht.

    Die Öffnungszeiten im Internet-Treff sind bis Weihnachten auf die Freitage, 11. und 18. Dezember, beschränkt, geöffnet jeweils in der Zeit von 15 bis 17.30 Uhr. Von Weihnachten bis Dreikönig, 6. Januar 2016, hat der Internet-Treff geschlossen. Danach werden die Öffnungszeiten neu bekannt gegeben.

    Es war Leben in der Bude, sprich im Treffpunkt, an diesem Nachmittag am 7. Dezember. Denn ein Stockwerk tiefer, hatte sich im Seniorenraum ein großer Kreis aus jungen und erwachsenen Neubürgern zusammen mit Schülern der Mittelschule Mellrichstadt und ehrenamtlichen Helfern des Arbeitskreises Schule gebildet. Das anfängliche Zögern war bald verschwunden, als Arbeitskreis-Leiterin Carola Altenhöner-Weigel alle zu einer fröhlichen Vorstellungs- und Begrüßungsrunde ermunterte. Mit den Neubürgern, ob klein oder groß, jung oder älter, spielerisch und spielend Deutsch zu lernen, ist das Ziel der Pädagogin. Spieltische, bestückt mit Angelspiel, Bilderschlange oder Erzählposter, wechselten sich mit Mal- und Basteltischen ab, die von den Flüchtlingskindern rege genutzt wurden. Schön zu sehen, dass die Kinder keinerlei Scheu vor der fremden Sprache zeigten.

    Gut zu erfahren, dass sich dieser Helferkreis Schule erweitert hat, nämlich um Jugendliche der zehnten Klassen der Mittelschule zusammen mit Lehrer Manuel Schmitt, der dem Schulteam ebenfalls angehört. Mit einem beeindruckenden Projekt unter dem Titel „Flüchtlinge, ein Thema, das uns alle betrifft“ hatten die Mittelschüler von sich reden gemacht. Jetzt setzen sie ihre Erkenntnisse in die Praxis um.

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