Die Pflanze an sich macht eigentlich nicht viel her, man könnte sie glatt übersehen, hätte sie nicht diese leuchtend gelben Blüten, die das Auge eines jeden Spaziergängers in diesen Frühlingstagen beglücken. Nach den langen, grauen Wintermonaten freut man sich schließlich über jeden Farbtupfer in der Natur und die Huflattiche gehören zu den ersten, die auch bei noch kühlen Temperaturen ihre Knospen öffnen. Sie sind in jeder Hinsicht bescheiden und stellen keine großen Ansprüche, was ihren Standort angeht. Man findet sie überall am Wegesrand, in Steinbrüchen oder auf Schuttplätzen. Der Huflattich gehört zu den Korbblütlern und heißt mit botanischem Namen „Tussilago farfara“. Wer ein wenig Latein kann, erkennt natürlich sofort, dass sich darin das Wort „tussis“, Husten, verbirgt. Schon im Altertum war bekannt, dass Huflattich bei Bronchitis und Asthma hilft, denn die ätherischen Öle der Blüten und Blätter haben eine schleimlösende Wirkung. Seinen deutschen Namen verdankt der Huflattich der Form seiner Blätter, die an ein Hufeisen erinnern. Die Blätter übrigens wachsen erst, wenn die Blütezeit vorüber ist, sie werden dann aber bis zu 20 Zentimeter breit. Weil sie an der Unterseite überaus weich, man könnte sagen flauschig sind, benutzen Naturfreunde sie gerne in gewissen „Notfällen“, wenn nichts anderes zur Hand ist. Deshalb trägt die Pflanze auch, so berichtet das Internet-Lexikon Wikipedia, den Beinamen „Wanderers Klopapier“. Eben diese Blätter haben es auch unseren Nachbarn im Westen angetan, wo „Tussilage“, so heißt die Blume offiziell, der Form der Blätter wegen im Volksmund auch den Namen „pas d'âne“, Eselstritt, trägt. Es ist nicht verwunderlich, dass Franzosen die Blätter jung als Beigabe zu Salaten verwenden. Wikipedia weist ausdrücklich auf eine weitere Nutzung hin: Man kann die Blätter ähnlich wie Tabakblätter sammeln, sie übereinanderschichten, trocknen, zerkleinern und sich dann ein gemütliches Pfeifchen damit füllen. Hustenmedizin als Tabakersatz, irgendwie genial, nicht wahr?
Bad Königshofen