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OSTHEIM: Jäger fühlen sich oft missverstanden

OSTHEIM

Jäger fühlen sich oft missverstanden

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    Ein Halali als Jägergruß: Die Kreisgruppe Mellrichstadt im Bayerischen Jagdverband eröffnete die Hauptversammlung standesgemäß.
    Ein Halali als Jägergruß: Die Kreisgruppe Mellrichstadt im Bayerischen Jagdverband eröffnete die Hauptversammlung standesgemäß. Foto: Foto: Rautenberg

    Vielfältig sind die Aktivitäten der heimischen Jäger, wie bei der Hauptversammlung der Kreisgruppe Mellrichstadt im Bayerischen Jagdverband in der Gaststätte „Erholung“ in Ostheim deutlich wurde. Unter der Leitung des Vorsitzenden Bernd Bauer wurde ein umfangreiches Programm durchgearbeitet.

    Ostheims Bürgermeister Ulrich Waldsachs hob in seinem Grußwort die Bedeutung der Jagd auch für die Kommunen hervor. Mit der vom Menschen geschaffenen Kulturlandschaft müsse auch der Wildbestand gepflegt werden, auch um diesen zu sichern, aber um auch die Landwirtschaft vor Verlusten durch übermäßigen Wildverbiss zu schützen. Als eine gute Sache bezeichnete Waldsachs die Vermarktung von Wildbret durch die hiesigen Jäger sowie die in Ostheim ansässige Jagdschule zur Ausbildung des Jägernachwuchses.

    Forstdirektor Wolfgang Schlegel sprach dann ausführlich darüber, wie die unterfränkische Forstbehörde die Arbeit der Jäger unterstützen will. Zurzeit werde unter Einbindung des Jagdverbands ein Gutachten über die Lage des Waldes und über den Wildverbiss erarbeitet. Dieses werde voraussichtlich im Sommer auch den Revierpächtern als Hilfe für das Erstellen eines sachgerechten Abschussplans zur Verfügung gestellt. Willibald Mültner als Vertreter des Bayerischen Bauernverbandes dankte den Jägern für die Erledigung ihrer Aufgaben zum Nutzen der Landwirte, bat um weitere Förderung und auch um Verständnis seitens der Jagdvertreter für die Belange der Bauern.

    Christoph Frucht, Jagdberater bei der Regierung von Unterfranken, ging in seinem mit Humor gewürzten Vortrag vor allem auf das von Vorurteilen belastete Verhältnis der Öffentlichkeit zu den Jägern ein. „Jäger töten – gar aus Spaß am Töten?“ Dahinter stehe eine naive Grundhaltung, die verkenne, dass die Regulierung der Wildzahlen zu den Hegeaufgaben der Jäger gehöre. Für die Annahme, dass am besten ganz auf die Jagd verzichtet werden sollte, wenn nämlich Wölfe, Luchse und Bären als Beutejäger erst einmal wieder bei uns eingeführt seien, hatte Frucht keinerlei Verständnis. Denn diese Raubtiere würden nicht in eine ihnen angemessene Naturlandschaft zurückkehren, sondern in eine vom Menschen durch und durch gestaltete und dicht besiedelte Kulturlandschaft. Um den inneren Zusammenhalt der Jäger zu fördern, schlug Frucht einen regelmäßigen Gedankenaustausch zu den zahlreichen waidmännischen Themen vor.

    Auf Bernd Bauers Vorschlag stimmten die Jäger dann über den Abschluss einer Jagd-Rechtsschutzversicherung ab. Diese wurde ohne Gegenstimme von der Versammlung befürwortet. Bauer schloss daran seinen Tätigkeitsbericht für das vergangene Jahr an. Mit zwei Veranstaltungen, nämlich der Bilderausstellung „Jagd in der Kunst“ sowie bei „Mellrichstadt liest“ im vergangenen Oktober war der Kreisverband an die Öffentlichkeit getreten. Schwerpunkte seiner Arbeit waren vor allem die Themen gentechnikfreier Anbau von Lebens- und Futtermitteln im Landkreis, die Kontaktpflege zum Bund Naturschutz, zum Bund für Vogelschutz, zu den Imkern und dem Fischereiverband Unterfranken sowie die Regelung von Wildschäden. Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensräume in der Feldflur, die Organisation der Trichinenbeschau, die Meldung von Wildunfällen an die Polizei, aber auch die Vermarktung von Wildbret in Zusammenarbeit mit der „Dachmarke Rhön“ haben die Jäger ebenfalls gut beschäftigt.

    Zurzeit hat der Kreisverband 257 Mitglieder, sieben weniger als im Vorjahr. Das Durchschnittsalter der Vorstandschaft liegt bei 65 Jahren. Immerhin 37 Prozent der Mitglieder des Verbands gehören der Altersgruppe bis 50 Jahre an.

    Ehrungen bei der Versammlung der Kreisgruppe Mellrichstadt

    Seit 50 Jahren sind Edmund Büttner (Oberstreu), Gerhard Henkel (Ostheim) und Kurt Rücker (Bischofsheim) im BJV. Für 40-jährige Mitgliedschaft wurden Johannes Widenmayer (Wunsiedel) und Friedrich Spatz (Mellrichstadt) ausgezeichnet. Seit 25 Jahren sind Peter Hofmann (Mellrichstadt), Edgar Reinhart (Heufurt) und Barbara Herda (Willmars) im Jagdverband.

    Das Ehrenzeichen in Bronze erhielt Kurt Weiss (Fladungen), der Eichenkranz in Bronze ging an Björn Draeger (Stockheim), Klaus Bieberich (Bastheim) und Roland Wolf (Frickenhausen). Den Eichenkranz in Silber erhielten Horst Simonoff (Bahra) und Fred Metzner (Fladungen).

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