Eine ebenso stimmungsvolle wie beeindruckende Hubertusmesse feierten die Jäger der Kreisgruppe Mellrichstadt und die Hegegemeinschaft Besengau mit zahlreichen Jagdfreunden aus der Umgebung. In der mit herbstlichem Laub und frischem Tannengrün geschmückten Sankt-Sebastianus-Kirche erinnerte der Guardian des Klosters Kreuzberg, Pater Stanislaus, die Waidmänner daran, dass „verantwortungsbewusstes Handeln das A und O für Jäger und Heger sein muss, um das Gleichgewicht in der Natur zu bewahren“.
Die Tradition der Hubertusmesse geht auf die Legende des heiligen Hubertus (655-727) zurück, der als leidenschaftlicher Jäger hemmungslos auf der Pirsch war, bis ihm auf der Jagd ein weißer Hirsch mit einem Kreuz im Geweih gegenüberstand. Dieses Zeichen hat Hubertus gewandelt und zum christlichen Glauben geführt. Daher gilt der heilige Hubertus heute als Schutzpatron der Jagd und der Jäger.
Im Mittelpunkt der Hubertusmesse in Bastheim stand die Predigt von Pater Stanislaus, der darin dem Vorwurf „Jäger sind Mörder“ engagiert entgegentrat. Man müsse die Jagd und das Jägerdasein aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten, mahnte er an. Erst dann entstehe ein Gesamtbild. So beschränkt sich die Jagd keineswegs auf das Töten von Tieren, sondern die Jäger kümmern sich auch um die Pflege des Waldes und die Lebensräume des Wildes. „Ein Heger hütet den Wald“, sagte der Pater.
Natürlich gebe es unter den Grünröcken auch, wie überall, schwarze Schafe, die vor allem darauf aus sind, Trophäen zu sammeln. Doch die überwiegende Zahl der Jäger halte sich an die Devise des Hubertusordens: „Ehrt den Schöpfer, indem ihr seine Geschöpfe ehrt!“, sagte der Geistliche.
Schmunzelnd verwies der Pater auf das Etikett der „Jägermeister-Flasche“, auf der seit vielen Jahren die erste Strophe des berühmten Jagdgedichtes „Weidmannsheil“ von Oskar von Riesenthal verewigt ist: „Das ist des Jägers Ehrenschild, dass er beschützt und hegt sein Wild, waidmännisch jagt, wie sich?s gehört, den Schöpfer im Geschöpfe ehrt!“ Eindringlich forderte er die Waidmänner am Ende auf, ihrem Kodex treu zu bleiben: „Sehen Sie sich im Dienste Gottes stehen. Beschützen und hegen Sie das Wild – Waidmannsheil!“
Festlich umrahmt wurde der Gottesdienst von den Jagdhornbläsern der Kreisgruppe Mellrichstadt unter der Leitung von Roland Reußenzehn. Allen Mitwirkenden an der Hubertusmesse sowie allen Helfern dankte anschließend Jäger Martin Fischer aus Unterwaldbehrungen. Er lud alle zu einem gemütlichen Abend bei Wildgerichten in die Besengau-Scheuer ein. Auf dem Weg dahin wurden die Gäste im Fackelschein von der Bastheimer Musikkapelle begleitet.