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BAD NEUSTADT: Jahresbericht des Kreisarchivpflegers Reinhold Albert

BAD NEUSTADT

Jahresbericht des Kreisarchivpflegers Reinhold Albert

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    Im Dokumentationszentrum „Reichsparteitagsgelände“ Nürnberg wurden zahlreiche Fotos  aus dem Archiv des Berichterstatters zum Ausstellungsthema „BilderLast in Franken“ gezeigt. Dr. Eckart Dietzfelbinger (rechts) konzipierte die beeindruckende Sonderausstellung.
    Im Dokumentationszentrum „Reichsparteitagsgelände“ Nürnberg wurden zahlreiche Fotos aus dem Archiv des Berichterstatters zum Ausstellungsthema „BilderLast in Franken“ gezeigt. Dr. Eckart Dietzfelbinger (rechts) konzipierte die beeindruckende Sonderausstellung. Foto: FOTO Albert

    Viel Arbeit liegt wieder hinter dem Kreisarchivpfleger Reinhold Albert, der nun seinen Jahresbericht für 2008 vorlegte. Hier sein vollständiger Bericht:

    Auch in diesem Jahr sei es mir erlaubt, Ihnen einen Bericht über die wichtigsten Tätigkeiten im zurückliegenden Jahr in meinen Ehrenämtern als Kreisarchivpfleger für den Landkreis Rhön – Grabfeld und als Kreisheimatpfleger für den Altlandkreis Königshofen im Grabfeld zu übersenden

    Veröffentlichungen 2008

    2008 wurden vom Berichterstatter drei Hefte/Bücher geschrieben, bzw. heraus gegeben:

    -So wurde anlässlich der 300-Jahrfeier der Pfarrkirche Untereßfeld ein Heft über die Pfarrei- und Kirchengeschichte verfasst. Untereßfeld ist mit die älteste Pfarrei im Landkreis Rhön-Grabfeld. Sie gehörte 742 zur Gründungsausstattung des Bistums Würzburg. -In Aubstadt wurde der Erbauung des Gotteshauses vor 400 Jahren gedacht. Auch hier wurde ich gebeten, ein Heft über die Pfarrei- und Kirchengeschichte zu verfassen. - Schließlich war die Schriftleitung des in 31. Ausgabe erschienenen Heimatjahrbuchs 2009 des Landkreises Rhön-Grabfeld zu bewältigen. Auf 480 Seiten beleuchten hierin 65 Autoren in 87 Beiträgen gekonnt und kenntnisreich das Gestern und Heute unserer Heimatregion. Wie alljährlich erschien im Berichtsjahr unter meiner Schriftleitung das 24 Seiten umfassende Heimatblatt des Vereins für Heimatgeschichte im Grabfeld, „Das Grabfeld“, welches kostenlos an alle Haushalte im Königshöfer Grabfeld verteilt wird. In der 16. Folge dieser Reihe verfasste ich einen umfangreichen Beitrag über die St. Ursulakapelle bei Alsleben anlässlich der Weihe des von Valentin Weidner aus Bad Kissingen vor 120 Jahren geschaffenen Hochaltars.

    Beiträge des Berichterstatters erschienen weiter u.a. in der Zeitschrift des Frankenbundes „Frankenland“, in verschiedenen gemeindlichen Mitteilungsblättern sowie den örtlichen Tageszeitungen. In der überregionalen Zeitschrift „Maß und Gewicht“ war schließlich noch ein Beitrag über den Kornstein in Bad Königshofen enthalten.

    Text und Fotos wurden für den Themenwanderweg „Der Grenzgänger“, der im Bereich Trappstadt im Auftrag des Naturparkvereins Haßberge aufgestellt wurde, z.V. gestellt. Ca. 40 Fotos aus der Zeit des Dritten Reiches aus meinem Archiv wurden bei einer Ausstellung des Nürnberger „Dokumentationszentrums Reichsparteitagsgelände“ mit dem Thema „BilderLast in Franken“ gezeigt, die von Herrn Dr. Eckart Dietzfelbinger konzipiert wurde. Sie sind auch in einem Begleitband zu dieser Ausstellung enthalten.

    Für die Dauerausstellung im „Bruder-Franz-Haus“ auf dem Kreuzberg, das 2008 eröffnet wurde, schrieb ich die Texte zur Geschichte des Kreuzbergs und stellte zahlreiche Bilder zur Verfügung.

    Auf Wunsch von David Lewin aus London wurden rund 50 Briefe aus dem 18. und 19. Jahrhundert transkribiert. Diese Briefe schrieben u.a. seine Vorfahren, der Rabbi Abraham Löb Stein - Sulzdorfer (1756-1846), gebürtig aus Sulzdorf a.d.L und dessen Sohn, der Rabbi Leopold Stein (1810-1882).

    Im Berichtsjahr wurde u.a. Korrektur gelesen, bzw. ergänzende Vorschläge unterbreitet für den demnächst erscheinenden Kulturführer der Grabfeld-Allianz sowie für den heuer in einem Würzburger Verlag herauskommenden Bildband über die Bayerische Rhön.

    Weiter wurde der Text einer vom Verein für Heimatgeschichte im Grabfeld gestifteten Tafel über die Geschichte der St. Ursulakapelle bei Alsleben verfasst, die künftig die Besucher der Wallfahrtskapelle informiert.

    Zusammen mit Frau Cordula Kappner aus Zeil am Main wurde eine Dokumentation des jüdischen Friedhofs in Sulzdorf a.d.L. erarbeitet, die Herrn Bürgermeister Walter Krug für das Gemeindearchiv übergeben wurde.

    2008 wurden unter Anleitung des Unterzeichners von Frau Ulrike Emmert M.A. die Archive von Willmars mit seinen Gemeindeteilen Filke und Völkershausen geordnet. Gegenwärtig wird das Gemeindearchiv von Eußenhausen durch Herrn Edgar von Schoen und das Gemeindearchiv Sondheim im Grabfeld durch Herrn Eberhard Wüstling neu geordnet.

    Führungen und Vorträge

    Im Berichtszeitraum wurden, wie alljährlich, zahlreiche Führungen und Vorträge (16 mit ca. 3.000 – 4.000 Teilnehmern) gehalten. So wurde beim Festkommers anlässlich der 850-Jahrfeier in Löhrieth, für die ich 2007 eine Gemeindechronik verfasste, ein geschichtlicher Rückblick gegeben. Einer der Höhepunkte meiner Tätigkeit waren Führungen im Schloss meiner Heimatgemeinde Sternberg im Grabfeld anlässlich eines Festes der örtlichen Musikkapelle im Juli des Berichtsjahres. Die Veranstaltung wurde von sage und schreibe zwei- bis dreitausend Gästen besucht. Außerdem wurde in der Pfarrkirche in Alsleben ein sehr gut besuchter Vortrag über die St. Ursulakapelle gehalten. Die für die Sternberger Schlossführung und den Vortrag über die Geschichte der Ursulakapelle erstellten Power-Point-Präsentationen konnten käuflich erworben werden. Der Erlös fand für den Erhalt der Kapelle bzw. die Orgelreparatur in der Pfarrkirche Sternberg Verwendung.

    Bei Eröffnung des diesjährigen Saale-Musicums am Salzloch bei Obereßfeld äußerte Herr Regierungspräsident Dr. Paul Beinhofer den Wunsch, einmal das nahe und von seiner Lage her wunderschöne Schloss Sternberg zu besichtigen. Auf Initiative des Unterzeichners fand diese Besichtigung nach freundlichem Entgegenkommen der Leiter der im Schloss residierenden religiösen Gemeinschaft „Menschenfreundliches Werk“, Schwester Regina Sommer und Bruder Stefan Wysterski, im November statt. An dieser Führung nahmen neben dem Herrn Regierungspräsidenten die stellvertretende Bezirkstagspräsidentin Frau Karin Renner, der unterfränkische Bezirksheimatpfleger Herr Prof. Dr. Klaus Reder, Herr Landrat Thomas Habermann, Herr Kreiskulturreferent Hanns Friedrich, Sulzdorfs Bürgermeister Herr Walter Krug und seine Stellvertreterin Frau Doris Warmuth teil.

    Anlässlich des 70. Jahrtags des Judenpogroms im November 1938 hielt der Berichterstatter, nach einer Gedenkfeier der Stadt Bad Königshofen am Standort der ehemaligen Synagoge in der Bamberger Straße in der Schranne einen Vortrag über die Geschichte der Juden in Königshofen und dem Grabfeld, bei dem ca. 120 Besucher gezählt wurden.

    Auf Initiative des Unterzeichners sowie mit Unterstützung von Herrn Landrat Thomas Habermann und Herrn Jürgen Wangorsch vom Landratsamt wurden von Frau Gabriele Schmidt dank des Entgegenkommens von Frau Elfriede Herda (Ostheim vor der Rhön) deren Ansichtskartensammlung der Altlandkreise Bad Neustadt und Mellrichstadt digitalisiert und archiviert. Der Landkreis Rhön-Grabfeld und der Bezirk Unterfranken beteiligten sich anteilmäßig an der Finanzierung des Projekts. Damit sind nun sämtliche rund 6.500 Ansichtskarten aus dem Landkreis Rhön-Grabfeld der Sammlung von Frau Herda (die Karten des Altlandkreises Königshofen wurden bereits 2007 bearbeitet) archiviert.

    Ich nahm an der diesjährigen unterfränkischen Kreisheimatpflegertagung in Veitshöchheim teil, weiter war ich Mitglied in der Kommission des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft – unser Dorf soll schöner werden“ auf Kreisebene.

    Wie üblich, waren zahlreiche Anfragen zu Geschichte und Brauchtum in Rhön und Grabfeld zu beantworten sowie Behördentermine mit Frau Oberkonservatorin Dr. Annette Faber vom Landesamt für Denkmalpflege sowie Herrn Kreisbaumeister Herbert Bötsch wahrzunehmen, bei denen der Erhalt denkmalgeschützter Objekte besprochen wurde. Außerdem suchte ich mehrfach das Staatsarchiv Würzburg sowie das Diözesan-Archiv Würzburg auf, um aktuelle Fragen der Heimat- und Archivpflege mit den dortigen Sachgebietsleitern, Frau Archivoberrätin Dr. Ingrid Heeg-Engelhart und Herrn Archivoberrat Dr. Norbert Kandler zu erörtern.

    Für die ehrenamtlichen Tätigkeit als Kreisheimat- und Archivpfleger im Landkreis Rhön-Grabfeld war ich 2008 mit meinem Pkw ca. 5.600 km unterwegs und wendete unzählige Freizeitstunden auf.

    Ausblick

    Gegenwärtig erarbeite ich eine umfangreiche Chronik der Stadt Bischofsheim/Rhön mit Haselbach und dem Kreuzberg, die im Oktober/November dieses Jahres erscheinen wird.

    Anlässlich der Grenzöffnung vor 20 Jahren erscheint ebenfalls im Herbst im Leipziger Verlag Salier ein Buch mit dem Titel „Grenzerfahrungen kompakt“, das Herr Hans-Jürgen Salier aus Hildburghausen und ich verfassen.

    Außerdem gilt es erneut das Heimatjahrbuch Rhön-Grabfeld für das Jahr 2010 zu erstellen, das ebenso umfang- und inhaltsreich wie seine Vorgänger zu werden verspricht.

    Mein herzlicher Dank gilt allen, die mich im Berichtsjahr bei den vorstehend geschilderten Aktivitäten unterstützten. Besonders bedanken möchte ich bei Herrn Landrat Thomas Habermann und seinen Mitarbeitern, die stets ein offenes Ohr für die Belange der Heimat- und Archivpflege haben und mich ebenso vorbildlich unterstützen, wie Frau Oberkonservatorin Dr. Annette Faber vom Landesamt für Denkmalpflege, Frau Archivoberrätin Dr. Ingrid Heeg-Engelhart vom Staatsarchiv Würzburg sowie Herr Bezirksheimatpfleger Prof. Dr. Klaus Reder und seine Mitarbeiter.

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