30 Jahre „Holzwurm“ - 30 Jahre Kultkneipe, die ihresgleichen in der Region sucht! Im Februar dieses Jahres feierte Udo Karpenkos klassische Kneipe in Mellrichstadt in der Bahnhofsstraße ihr 30-jähriges Bestehen (wir berichteten).
Das ganze Jahr über folgten viele kleine Events zum runden Geburtstag, bis Udo vergangenes Wochenende zum Finale mit jeder Menge Live-Musik einlud.
Drei Tage lang bescherten insgesamt fünf Bands dem Wirt aus Leidenschaft ein proppenvolles Haus, in dem bis in die frühen Morgenstunden gefeiert wurde.
Wenig Schlaf
Er selbst habe in der ersten Eventnacht maximal drei Stunden Schlaf bekommen, lacht Karpenko, während er ab dem frühen Samstagabend schon wieder am Tresen stand, um fließbandartig Bier zu zapfen für die geschätzten 200 Gäste, die zum Gig der Bands Rafiki, Metlash und Pollo Diablo geströmt waren.
Am Freitag waren es bereits rund 150 bis 180 Fans, die die Band Kojak mit vier Musikern aus dem Schweinfurter und Aschaffenburger Raum sehen und hören wollten. Genaue Zahlen kann auch Johannes Haaf, der das Jubiläumsevent für Karpenko gemanagt hat, nicht nennen, denn Eintritt musste keiner der „Holzwurm“-Gäste zahlen.
Kojak
Kojak begeisterte von Anfang an das Publikum mehr als vier Stunden am Freitag mit ihrem Alternative-Rock-Rap-Punk-Funk-Style und sorgte für eine Bombenstimmung im „Holzwurm“. Vor allem ihr energiegeladener und wilder Frontman Jamie Patts brachte die Kneipe zum Kochen.
Eigentlich war das Jubiläumsevent als Open-Air-Veranstaltung angedacht, was die Wetterverhältnisse letztendlich aber nicht zuließen. Doch der Stimmung unter den vielen Fans tat das keinen Abbruch.
Der Samstagabend gehörte den regionalen Bands Rafiki aus Fladungen, Metlash mit sechs Mellrichstädter Musikern und Pollo Diablo aus Meiningen. Letztere machte den Anfang; vier junge Musiker, die mit bekannten Covern, unter anderem von den Broilers, den Ärzten, Kraftklub und JBO, ihre Leidenschaft zur Musik auslebten und bei Udo den Saal rockten. Nicht minder energiegeladen zeigten sich anschließend die sechs Metlash-Jungs, die aus einer Mischung aus Klassikern des Rock und Metal sowie weiteren Songs verschiedener Genres ihre Fans förmlich von den Stühlen rissen.
Schon seit dreizehn Jahren sorgt Rafiki mit deutschsprachigem Skapunk für einen unverkennbaren Sound. Bei „Udo“ waren sie über die Jahre hinweg immer wieder zu hören. Klar, dass sie auch beim Live-Event zum Geburtstagsfinale nicht fehlen durften.
Udo Karpenko wird auch die zweite Nacht kaum Schlaf bekommen haben. Bis zum Morgengrauen wurde erneut im „Holzwurm“ gefeiert, nur wenige Stunden bis zum sonntäglichen Jazzfrühschoppen mit der Jazzband „Moondance“, die Swingtitel von Sinatra über Gershwin bis Chet Baker, Bossanova-Klassiker und Jazzballaden präsentierte.
Trotz aller Unkenrufe - und davon gab es damals nicht wenige, als Karpenko 1987 seine klassische Kneipe eröffnete - blieb der Holzwurm letztendlich doch eine Erfolgsgeschichte.