Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Rhön-Grabfeld
Icon Pfeil nach unten
Mellrichstadt
Icon Pfeil nach unten

Mellrichstadt: Jeder, der keinen Abschluss hat, ist einer zu viel

Mellrichstadt

Jeder, der keinen Abschluss hat, ist einer zu viel

    • |
    • |
    Jeder, der keinen Abschluss hat, ist einer zu viel
    Jeder, der keinen Abschluss hat, ist einer zu viel

    Hurra oder Auweia? Wenn's um die Bildung geht, dann kommt es auf den Blickwinkel an: Freuen wir uns über 168 junge Menschen, die 2020 im Landkreis Rhön-Grabfeld das Abitur geschafft haben? Oder machen wir uns über die 30 Sorgen, die die Schule ohne Abschluss verlassen haben?

    Sich Sorgen über Geringqualifizierte zu machen, liegt anhand der diversen Bildungsberichte und Vergleiche näher: "Der Anteil geringqualifizierter junger Menschen in Deutschland liegt damit im OECD-Mittel. Der Anstieg in Deutschland ist ausschließlich bei den Männern zu beobachten", steht im Presse-Hintergrundpapier zur OECD-Vergleichsstudie, die auf den 2020er-Daten aufbaut. Die schlechte Nachricht: Es bleiben immer noch Mädels ohne Abschluss übrig.

    Im Coronajahr 2020 lag ihre Zahl im Kreis Rhön-Grabfeld bei 7 (Vorjahr: 15). Bei den Jungs waren es 23 (Vorjahr: 32). Die deutschlandweite Regel hat also lokale Ausnahmen. In diesen Zahlen enthalten sind allerdings auch Förderschülerinnen und -schüler, die nie einen Hauptschulabschluss anstreben konnten, insoweit hat die Statistik eine methodische Ungenauigkeit.

    Im internationalen Wettbewerb bestehen

    Eines ist klar, jeder der keinen Abschluss hat, ist einer zu viel: "Deutschland braucht dringend mehr berufliche und akademische Fachkräfte, um im internationalen Wettbewerb vorn dabei zu sein", sagte Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger bei der Vorstellung des OECD-Berichtes.

    Es gibt aber auch noch dieses Zitat: "Die Bildungserfolge der Kinder stehen in unmittelbarem Zusammenhang mit der sozioökonomischen Situation der Familie", heißt es im Bildungsbericht 2022, der aus ihrem Haus kommt, auf der Basis der 2020er-Daten. Dieser Bericht benennt drei Risikofaktoren, die den Bildungserfolg gefährden: einen niedrigen Bildungsstand der Eltern, Arbeitslosigkeit der Eltern und eine Armutsgefährdung des Haushalts. 2020 war laut Bildungsbericht jeder vierte Minderjährige von mindestens einem dieser Faktoren betroffen.

    Welcher Schulabschluss macht also bei uns unter diesen Bedingungen das Rennen? An den allgemeinbildenden Schulen in Rhön-Grabfeld beendeten die meisten ihre Schulzeit im Betrachtungszeitraum der Studie mit dem Realschulabschluss in der Tasche. Insgesamt 453 erreichten die Mittlere Reife, das waren 54,4 Prozent aller 832 Schulabgänger.

    Die meisten machen Mittlere Reife

    Insgesamt 168 Absolventinnen und Absolventen erreichten die allgemeine Hochschulreife, das waren 20,2 Prozent aller von der Schule Abgehenden. Bundesweit schlossen unterm Strich die meisten Schülerinnen und Schüler mit der Mittleren Reife ab - insgesamt 333.039 oder rund 44,4 Prozent aller Schulabgänger, verrät die Statistik. Jeder dritte Schulabschluss war mit 33,0 Prozent im Bund ein Abitur.

    Dabei ist bei der Betrachtung der Entwicklung zu berücksichtigen, dass sich die allgemeine Absolventenzahl an den hiesigen Hauptschulen, Realschulen und Gymnasien 2020 gegenüber dem Vorjahr um 13,8 Prozent oder 133 von 965 auf insgesamt 832 Schülerinnen und Schüler verringerte. Die Zahl der Abiturientinnen und Abiturienten sank um 55.

    Aufteilung nach Geschlechtern

    Schlüsselt man nach Abschluss und Geschlecht auf, ergibt sich folgendes Bild: Ihren Hauptschulabschluss bestanden haben im Kreis Rhön-Grabfeld 181 Schülerinnen und Schüler. Umgerechnet also 21,8 Prozent aller Absolventen. 107 Hauptschul-Absolventen waren männlich (59,1 Prozent). Die Mittlere Reife erreichten runde 54,4 Prozent der von der Schule Abgehenden. Unter diesen 453 waren 253 Absolventinnen gleich (55,8 Prozent). Und die 168 Absolventen mit Hochschulreife teilten sich in 89 Abiturientinnen (gleich 53,0 Prozent am Abschlussjahrgang) und 79 Abiturienten auf. Letztere haben nach allem, was die Bildungsberichte hergeben, die besten Karrierechancen im weiteren Leben.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden