Maria Blümm, der Vorsitzenden des Katholischen Frauenbunds Bad Neustadt, war es eine besondere Ehre, Domvikar Paul Weismantel, der viele Christen mit seinem Advents- und Fastenkalender und anderen Schriften durch das Jahr begleitet, zu einem Bildungsabend begrüßen zu dürfen. Und sie schloss die Veranstaltung mit Worten, die der Referent schon vor vielen Jahren geschrieben hatte.
Passend zum Thema „Von Gott oder über Gott reden, in der heutigen Zeit?“ sprach aus den Zeilen von damals die Zusage Gottes: „Ich bin da“ – in allen Lebenssituationen, Gefühlslagen wie Trauer und Schmerz oder Freude und an allen Orten. Genau diesen Inhalt vertiefte Weismantel in seinem Vortrag anhand vieler konkreter Beispiele. Entscheidend für das Erkennen Gottes in einer bestimmten Situation sei die persönliche Wahrnehmung.
So könne jemand, der seinen alten Vater im Seniorenheim besucht, genervt sein von den langsamen Bewegungen. Ein anderer sehe aber, dass er von dem alten Mann die kleinen Schritte lernen könne.
Da für Menschen, die von ihrem eigenen Vater wenig Gutes erfuhren, die Vorstellung von Gott als liebendem Vater schwierig sein könne, sei es manchmal hilfreich andere Ideen zu entwickeln, beispielsweise von der Geborgenheit, die eine Burg vermittelt. Besonders gut erfahrbar sei die Gottesnähe für den einen auf dem Gipfel eines Berges oder für die andere auf einer Insel.
In der Aussprache stellte eine Teilnehmerin auch die Frage, die häufig zur Schlussfolgerung führt, es gebe keinen Gott: Wenn Gott die Liebe ist, wie kann er dann zulassen, dass Menschen so viel Leid ertragen müssen? „Wir wissen es nicht“, lautet die Antwort, die Paul Weismantel gibt.