SANDBERG
(bab)
„Kältefrei“: Für die Schüler der Sandberger Grundschule und der Montessori-Schule Rhön-Saale fiel der Unterricht am Montag gestern aus. Grund war die kaputte Schulheizung.
Die Elektroheizung im Sandberger Schulhaus ist 25 Jahre alt, ebenso alt wie das ganze Gebäude. Die Anlage entspricht längst nicht mehr dem Stand der Technik, macht schon seit einigen Jahren Probleme und hatte auch schon mehrere kurze „Aussetzer“, die allerdings immer wieder in Eigenregie behoben werden konnten.
Ein großes Manko: Die Heizung kann nicht reguliert werden, läuft quasi immer „volle Pulle“. Sie verbraucht 2000 Watt pro Stunde. Die Stromkosten liegen daher bei rund 5000 Euro pro Monat. Dass eine Neuanschaffung nicht mehr auf die lange Bank geschoben werden sollte, machte nun der Vorfall am Wochenende deutlich.
Zwei der sechs Motoren für die Heizung sind schon seit längerem defekt und auch nicht mehr angeschlossen. Nun gaben auch die weiteren vier Motoren ihren Geist auf.
Hausmeister Ludwig Söder hatte bei einem Kontrollgang am Freitagabend schon Probleme festgestellt. Nach Rücksprache mit der Gemeinde wurden Fachleute eingeschaltet und Ersatzteile geordert. Als klar war, dass die Heizung bis Montag nicht repariert sein würde, setzte sich Schulleiterin Bettina Schindler mit dem Schulamt in Verbindung und bekam die Genehmigung, dass sie ihren Schülern für Montag schulfrei geben kann.
Gemäß der Richtlinien könne bei Raumtemperaturen bis 18 Grad kein Unterricht stattfinden, erklärt die Rektorin. Mit der Schulleitung der Montessori-Schule, die im gleichen Gebäude ihren Sitz hat, war man sich einig, am Montag den Unterricht ausfallen zu lassen.
Im Rundfunk und durch Rundrufe der einzelnen Klassen wurde die Nachricht bekannt gegeben. „Die Information hat gut geklappt: Am Montagmorgen war kein Kind da“ sagt Bettina Schindler.
Die Lehrkräfte hatten allerdings nicht schulfrei. Sie nutzten den Unterrichtsausfall, um Organisatorisches und verschiedene Aufräumarbeiten zu erledigen. „Dabei wurde uns warm“, schmunzelt die Rektorin. Wie sie betont, hätten Kinder von berufstätigen Eltern zur Betreuung auch in die Schule kommen können. Doch von diesem Angebot habe niemand Gebrauch gemacht.
Am Montag lief die Reparatur der defekten Motoren im Heizungskeller seit den frühen Morgenstunden auf Hochtouren. Elektromeister Gerhard Hauck aus Langenleiten hatte die vier kaputten Motoren ausgebaut, Ersatzteile in Fulda besorgt und war ab 5 Uhr früh mit der Instandsetzung beschäftigt.
Unterstützt von Hausmeister Ludwig Söder baute er neue Lager in die Motoren ein, schraubte die Lüfter wieder drauf und setzte die Motoren schließlich wieder in die Heizungsanlage ein. „Wir arbeiten mit Hochdruck daran, dass die Kinder wieder in die Schule gehen können“.
Bis zum Ende der Heizperiode komme die Schule nach dieser Instandsetzung über die Runden, gab sich der Fachmann zuversichtlich. Die Gemeinde werde sich nun umgehend über verschiedene Alternativen für eine neue Heizanlage informieren, sicherte dritter Bürgermeister Thilo Kirchner zu, der den erkrankten Bürgermeister Detlef Beinhauer am Wochenende vertreten und den handwerklichen Einsatz gemanagt hatte. Denn die Investition dulde, wie sich ja deutlich gezeigt habe, nun wirklich keinen Aufschub mehr.
Im vergangenen Jahr hatte sich die Gemeinde Sandberg im Bewerbungsverfahren zur Förderung von Maßnahmen zur energetischen Modernisierung mit der Volksschule beteiligt, allerdings keine Zusage für eine Förderung im Rahmen des Konjunkturpakets II erhalten.