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Eußenhausen: Kapriolen im Kurhotel

Eußenhausen

Kapriolen im Kurhotel

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    Nach einer feuchtfröhlichen "Feuerwehrübung" wird es ernst für Emil (Steffen Krines, links) und Oswald (Günther Krines, rechts). Gegen die Reiselust der Ehefrauen weiß auch Kollege Max (Gerald Beck, Mitte) keinen Rat.
    Nach einer feuchtfröhlichen "Feuerwehrübung" wird es ernst für Emil (Steffen Krines, links) und Oswald (Günther Krines, rechts). Gegen die Reiselust der Ehefrauen weiß auch Kollege Max (Gerald Beck, Mitte) keinen Rat. Foto: Tanja Heier

    Sie haben nichts verlernt! Im Jubiläumsjahr zum 25-jährigen Bestehen startete die Theatergruppe des Sportvereins Eußenhausen unter Leitung von Günther Krines einen Frontalangriff auf die Lachmuskeln. So gab es bei der Premiere zu Regina Röschs Dreiakter "Wenn einer eine Reise tut" reichlich Szenenapplaus für das zwölfköpfige Ensemble, welches alle schauspielerischen Finessen meisterlich beherrschte.

    Gespannte Erwartung lag in der Luft, als Theaterchef Günther Krines zur Begrüßung seinen Gästen einen unterhaltsamen Abend wünschte. Voll unbändiger Freude wirbelten sämtliche Charaktere, welche unterschiedlicher nicht hätten sein können, über die Bühne. Routiniers und Debütanten brachten gleichermaßen langjährige Erfahrung und frischen Wind mit – eine gute Mischung. Sie alle gingen in ihren Rollen auf und spielten einander – teils auf "Össehäuser Platt", teils in feinstem sächsischen Dialekt – gekonnt die Bälle zu. Manche Szene erforderte zudem vollen Körpereinsatz.

    Optische Wandlung: Wegen Adalberts und Ferdinands Avancen putzen sich Helga und Betty ordentlich raus.
    Optische Wandlung: Wegen Adalberts und Ferdinands Avancen putzen sich Helga und Betty ordentlich raus. Foto: Tanja Heier

    Zum Inhalt: 20 Jahre lang sind Oswald (Günther Krines) und Emil (Steffen Krines) gemeinsam für drei Wochen nach Bad Füssing gefahren. Getreu dem Motto "Morgens Fango, abends Tango" suchten sie Erholung vom Alltagsstress beim Kururlaub. Damit ist Schluss, als ihre Ehefrauen Helga (Gisela Beck) und Betty (Manuela Schmitt) selbst Fernweh bekommen. Schnell steht fest: Die Schweine abzuschaffen, die bis dahin von den Gattinnen versorgt werden mussten, war der größte Fehler ihres Lebens. Nun geht es gezwungenermaßen auf "Kreuzweg" durchs Mittelmeer. Für Oswald und Emil der reinste Albtraum. Außerdem muss Oswald ganze drei Samstage ohne Sauerkraut und Geräuchertes auskommen. Guter Rat scheint teuer. Nach einer feuchtfröhlichen "Feuerwehrübung" ergeben sich die Freunde zeternd, jammernd und völlig verkatert ihrem Schicksal. Während sie vollgepackt an der Bushaltestelle dem Ende entgegenblicken, verkünden die Angetrauten eine Überraschung: Das Herrenduo darf wie jedes Jahr nach Bad Füssing fahren. Ihre Freude währt allerdings nur kurz, denn Helga und Betty sind mit von der Partie.

    Keine Erholung trotz Heilwasser, Bewegungsbad und Tai-Chi

    Dann erscheinen bei der jüngsten "Frischfleischlieferung" zwei "saftige Rippchen" nach Oswalds und Emils Geschmack. Chantal (Michaela Gensler) und Jacqueline (Dorina Schmitt) wirken ebenfalls interessiert. Aber wohin mit den Ehefrauen? Masseur Harry (Jochen Endres) und Auszubildende Susi (Jasmin Dietz) haben keine Idee. Schließlich schlagen beide Herren in einer dick aufgetragenen Charmeoffensive der jeweils besseren Hälfte vor, ab sofort getrennte Wege zu gehen.

    Helga und Betty willigen nicht ganz uneigennützig ein – haben sie doch inzwischen dank Adalbert (Lukas Zorychta) und Ferdinand (Alexander Endres) selbst zwei männliche Verehrer aufgetan und bekommen Lust auf eine optische Runderneuerung. Für potenziellen Geldsegen ertragen die schmierigen Hochstapler widerwillig unerotische Details zu Käsefüßen, Hühneraugen und Blähungen. Anfangs läuft alles nach Plan. Schneller als gedacht jedoch nimmt das Geschehen eine Wendung.

    Theaterchef Günther Krines (rechts) darf stolz auf die schauspielerische Höchstleistung seines Ensembles sein. Von links: Gerald Beck, Elfriede Dietz, Dorina Schmitt, Michaela Gensler, Alexander Endres, Lukas Zorychta, Jasmin Dietz, Jochen Endres, Steffen Krines, Manuela Schmitt und Gisela Beck.
    Theaterchef Günther Krines (rechts) darf stolz auf die schauspielerische Höchstleistung seines Ensembles sein. Von links: Gerald Beck, Elfriede Dietz, Dorina Schmitt, Michaela Gensler, Alexander Endres, Lukas Zorychta, Jasmin Dietz, Jochen Endres, Steffen Krines, Manuela Schmitt und Gisela Beck. Foto: Tanja Heier

    Ob es gelingt, den ehelichen Frieden bis zur Abreise wiederherzustellen? Oder muss Oswald gar zeitlebens auf sein geliebtes Sauerkraut verzichten? Nach der Devise "Dumm darf man sein, man muss sich nur zu helfen wissen", werden diese und andere drängende Fragen brüllend komisch im rasanten Showdown des dritten Akts beantwortet.

    Premierenpublikum ist begeistert

    Das Premierenpublikum war restlos begeistert. Günther Krines dankte seinem Ensemble, dem es gelungen war, jenes anspruchsvolle Verwirrspiel innerhalb weniger Wochen erneut einzustudieren. Während Gisela Beck und Elfriede Dietz von Anfang an dazugehören, feierten Dorina Schmitt, Alexander Endres und Lukas Zorychta ihr Debüt. Auch hier bewies Theaterchef Krines den richtigen Riecher für Nachwuchstalente. Großes Kompliment an Lukas Zorychta, der zwei meisterliche Bühnenbilder (nach dem ersten Akt wurde blitzschnell umgebaut) geschaffen hatte. Welch grandiose, dem Silberjubiläum würdige Vorstellung. Glückwunsch und Hut ab – die Eußenhäuser Laiendarsteller sind und bleiben ein Garant für beste komödiantische Unterhaltung.

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