Zwischen Enttäuschung und Empörung war die Stimmungslage bei den Bischofsheimer Stadträten nach einer Bekanntmachung von Bürgermeister Udo Baumann in der jüngsten Sitzung des Ratsgremiums. Der Rathauschef verlas die Antwort auf einen Antrag, den er vor rund einem Monat an die zuständigen Verkehrsbehörden gerichtet hatte.
Darin hatte er gefordert, die B 279 im Bereich Unterweißenbrunn, Bischofsheim und Frankenheim nicht mehr als Kraftfahrstraße auszuweisen. Diese Ausweisung bedeutet, dass dort kein landwirtschaftlicher Verkehr möglich ist.
Landwirtschaftliche Unternehmer, die Flächen auf der Hochrhön bewirtschaften und aus Richtung Bad Neustadt kommen, seien gezwungen durch Unterweißenbrunn und Bischofsheim zu fahren um ihre Flächen auf der Hochrhön zu erreichen. Die landwirtschaftlichen Wege seien für die großen landwirtschaftliche Maschinen längst nicht mehr ausreichend, so Baumann. Sie würden von den Landwirten so gut wie nicht benutzt. Die Anwohner in den betroffenen Stadtteilen würden durch diese Fahrzeuge sehr belastet, hatte das Stadtoberhaupt die Forderung begründet. Von der Straßenverkehrsbehörde wurde jedoch nach Rücksprache mit der Polizei und dem staatlichen Bauamt eine Aufhebung der Kraftfahrstraße abgelehnt. Eine Verlagerung des landwirtschaftlichen Verkehrs auf die Bundesstraße würde die ohnehin schon anspannte Verkehrssituation in diesem Bereich massiv verschlechtern.
Der langsame landwirtschaftliche Verkehr wäre in Anbetracht der Steigungen negativ für die Verkehrssicherheit. Die Kreisstraßen seien geeignet und auch dafür vorgesehen, den überörtlichen landwirtschaftlichen Verkehr aufzunehmen. Gegebenenfalls könnten landwirtschaftlichen Wege ertüchtigt werden, den Verkehr aufzunehmen. Eine Aufhebung der Kraftfahrstraße sei daher nicht möglich.
Aus dem Stadtrat wurde der Bürgermeister aufgefordert, sich mit dieser Antwort nicht abzufinden. Bis Bamberg sei landwirtschaftlicher Verkehr auf der B 279 möglich, nur im Bereich Bischofsheim nicht.