Wie tags zuvor in Wülfershausen gab es auch in der Bürgerversammlung in Eichenhausen umfangreiche Informationen von Bürgermeister Wolfgang Seifert über den abgeschlossenen Gemeindehaushalt 2022 und über die Zukunftspläne. VG-Geschäftsstellenleiterin Heiderose Wilde berichtete über den VG-Haushalt und über Neues aus der Verwaltungsgemeinschaft.
Von den aktuell 1538 mit erstem Wohnsitz gemeldeten Einwohnern der Gemeinde leben 330 in Eichenhausen. 156 Gewerbetreibende sind gemeldet, davon 22 in Eichenhausen. Für die Schulen wurden im vergangenen Jahr insgesamt 126.894 Euro aufgebracht. Die Grundschule Saaletal besuchten 42 Schüler, hier betrug die Schulverbandsumlage 1506 pro Kind und Jahr. 19 Schüler gehen in die Mittelschule in Bad Neustadt, dort liegt die Umlage bei 2204 Euro pro Schüler und Jahr. Für das nächste Schuljahr sind laut Geburtenrate zwei erste Klassen in der Saaletalschule zu erwarten, ebenso ab dem Schuljahr 2026/2027.
Das Quartiersmanagement kostete die Gemeinde 34.829 Euro und wird mit 80 Prozent bezuschusst. Das Geld ist jedoch noch nicht eingetroffen. Hilfestellung bei Grundsteuerauskünften und bei Anträgen hat Nicole Köllmer-Holl geleistet, diverse Veranstaltungen und Seniorentreffs begleitet und viele Anfragen bearbeitet. Die Feuerwehr in Eichenhausen hatte zum Glück keinen Brandeinsatz, beteiligte sich einmal an einer Personensuche und leistete fünfmal technische Hilfe.
Ein Tag der Bewegung
Bauplätze gibt es in Eichenhausen momentan keine mehr. Eine rege Bautätigkeit herrscht in dem kleinen Gemeindeteil, für den bereits ein neues Wohngebiet in Planung ist. Die Nähe zu Bad Neustadt und die gute Verkehrsanbindung spielen dort eine Rolle. Ab Herbst werden 15 neue Bauplätze erschlossen, teilte der Bürgermeister mit. Momentan laufen die Ausschreibungen für das Baugebiet "Mühlhauck II".
Am 9. Juli findet ein Tag der Bewegung in Eichenhausen mit offizieller Eröffnung der Dorfrunde am Dorfsee statt. Die Gestaltung der Ortseinfahrt nach Eichenhausen wurde vorerst aus finanziellen Gründen zurückgestellt und soll in die Dorferneuerung einbezogen werden – mit Umsetzung voraussichtlich 2025. Ebenfalls voraussichtlich 2025 ist der Glasfaserausbau für 186 Haushalte in Eichenhausen sowie sieben Anlagen (Kläranlage, Wasserversorgung) in Wülfershausen geplant. Der Eigenanteil der Gemeinde an diesem Projekt beträgt zehn Prozent, das sind 92.738 Euro. Das gesamte Gemeindegebiet wurde mit LED-Leuchten umgerüstet, teilte der Bürgermeister mit.
Kritik am Flächenbedarf
In der Diskussion wurde gefragt, ob man die Haushaltszahlen ausdrucken könnte, damit die Bürger mitlesen können. Der Bürgermeister meinte, man könnte die Zahlen im Gemeindeblatt veröffentlichen. Ein Landwirt kritisierte den Flächenbedarf bei den PV-Freiflächenanlagen. Irgendwann habe man vielleicht genügend Strom und Wärme aber nichts mehr zu essen. Er könnte beispielsweise seine Hallen und sein Wohnhaus mit PV-Anlagen bebauen, der Strom kann aber nicht abgenommen werden, ärgerte er sich. Ob es ein Gutachten darüber gebe, dass die großen PV-Felder das Wetter ändern? Ein anderer Bürger forderte mehr Mitspracherecht der Gemeinden beim Ausbau der erneuerbaren Energien, ein Zuhörer ärgerte sich über abgeschaltete Windräder. Wenn sie schon überall hingebaut werden, sollten sie auch laufen.
Ab welcher Größe Lagefeuer bei der Feuerwehr angemeldet werden müssen, beschäftigte die Anwesenden und ob Feuerschalen auch dazu zählen? Verschmutzte Straßen, die Sauberkeit an den Wertstoffcontainern und illegale Müllablagerungen in der Natur waren weitere angesprochene Themen. Informiert wurde außerdem über die kleinen Beobachtungszelte, die zu einem Wildbienenprojekt gehören.