Mit einem ganzen Bündel von Maßnahmen will der Bezirk Unterfranken seine Lungenfachklinik Michelsberg in Münnerstadt aus den roten Zahlen bringen.
Die geplanten Umstrukturierungen könnten nach den Worten von Klinik-Betriebsleiter Jürgen Oswald „im Extremfall“ mit bis zu fünf betriebsbedingte Kündigungen einhergehen, die sozial verträglich gestaltet werden sollen.
Das Personal von 160 Beschäftigten soll grundsätzlich erhalten bleiben. Für das vergangene Jahr rechnet Oswald mit einem Defizit von 250 000 bis 300 000 Euro, für heuer mit einem Defizit von 350 000 Euro.
Im Kern geht es hierbei vor allem darum, die Anzahl von derzeit sechs intensivmedizinischen Beatmungsplätzen auf zwölf zu verdoppeln. Bis zum 1. August dieses Jahres soll das passieren. Behandelt werden sollen hier auch Lungenkrebspatienten, die in anderen unterfränkischen Kliniken operiert wurden. Diese sogenannten Weaning-Patienten sollen dann vom medizinischen Fachpersonal der Klinik Michelsberg medizinisch versorgt werden. Dadurch würden in den anderen Kliniken Operationsplätze frei.
Hierfür soll die Kooperation mit den anderen Kliniken der Region – wie dem Schweinfurter Leopoldina Krankenhaus, dem Würzburger Uni-Klinikum und dem Klinikum Aschaffenburg – ausgebaut werden. Ein Ausbau der Kooperation mit den Bezirkskrankenhäusern in Werneck und Lohr sowie dem ebenfalls in Trägerschaft des Bezirks befindlichen König-Ludwig-Haus in Würzburg ist ebenfalls geplant, und zwar in den Bereichen Schlafmedizin sowie für die Region Aschaffenburger Schweinfurt.
Im Weaning-Bereich sind Investitionen von 350 000 Euro geplant. Dazu kommen noch 800 000 Euro in der Medizintechnik. Die Gelder kommen allesamt aus Fördermitteln des Freistaats. Die 500 000 Euro hingegen, die der letzte Bauabschnitt der Klinik-Sanierung kostet, trägt der Bezirk. Die Sanierung wird laut Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel ebenfalls in diesem Sommer abgeschlossen.
Dotzel zeigte sich zudem optimistisch, dass die Klinik durch das vom Bezirkstag auf mehreren nichtöffentlichen Sondersitzungen in den vergangenen Wochen beschlossene Maßnahmenbündel „in zwei Jahren in den positiven Bereich“ kommt.