„Nur ein bewegtes Herz ist ein starkes Herz!“ – diesen Slogan hat sich die Herzsportgruppe aus Bad Königshofen zu ihrem Motto erkoren. Am Samstag trafen sich die „Hearthoppers II“ mit ihrer Leiterin Beatrix Noppmann zum Herz-Aktiv-Tag zu einem Flash-Mob auf dem Marktplatz.
Herz-Aktiv-Tage finden im Mai, dem Herzmonat, in allen bayerischen Regierungsbezirken statt, jeweils ein Verein darf sich dabei der Öffentlichkeit vorstellen. In Unterfranken fiel die Wahl auf den Koronarsportverein aus Bad Königshofen.
Mit viel Elan dirigierte Beatrix Noppmann ihre Vereinsmitglieder zum Takt der Musik. In raschen Schritten und Drehungen demonstrierten sie den Zuschauern ihre tänzerische Beweglichkeit. Dabei waren Koordinierung des Bewegungsablaufs und Reaktionsvermögen gefordert.
Das ist auch die Intention: Körperliche Aktivität stellt bei Herzerkrankungen eine der wichtigsten Therapie- und Präventionsmaßnahmen dar. Schnell zeigte sich bei der Vorführung übrigens auch, dass es dabei nicht bierernst zugehen muss, sondern gelegentliche Fehltritte mit einem Lachen quittiert werden. Spaß bei der Sache muss sein!
Das Anliegen koronarer Herzsportgruppen ist es, Menschen mit Herzerkrankungen die Möglichkeit zu geben, sich gemeinsam zu bewegen, Erfahrungen auszutauschen und unter ärztlicher Aufsicht das Herz zu trainieren. Beatrix Noppmann, die Leiterin der Königshöfer Gruppe, besucht regelmäßig Fortbildungskurse, ihr Mann Dr. Achim Noppmann steht der Gruppe als medizinischer Betreuer zur Verfügung. Denn ohne ärztliche Aufsicht darf keine Herzsportgruppe Übungen abhalten.
Vom Marktplatz ging es in die Darre, wo Stadträtin Erika Idriss in Vertretung des Bürgermeisters und als Seniorenbeauftragte der Stadt die offizielle Begrüßung übernahm. Sie dankte dem Ehepaar Noppmann für sein Engagement, das es seit der Vereinsgründung 2009 bewiesen habe. „Vereinsarbeit ist Schwerarbeit“ sagte sie, kaum einer wisse, wieviel Zeit für Organisation im Hintergrund investiert werden müsse. Sie hob hervor, wie wichtig ein aktives Leben im Alter sei und nannte beispielgebend die vier „ L“: das Lernen, das Lachen, das Laufen und Lieben. Alle diese vier Tätigkeiten würden bei den „Hearthoppers“ großgeschrieben.
Hauptreferent an diesem Herz-Aktiv-Tag war Professor Dr. Roland Jahns, Oberarzt der medizinischen Poliklinik I und Leiter der Interdisziplinären Biomaterial- und Datenbank in Würzburg. Er informierte seine Zuhörer über die neuesten Forschungsergebnisse im Bereich der Herzerkrankungen. Er stellte die Risikofaktoren dar, die auch genetisch bedingt sein können, häufig aber auch durch Lebensführung beeinflusst werden. Übergewicht, Bluthochdruck, ein zu hoher Cholesterinspiegel und Diabetes gelten als Gefahrenquelle. Anschaulich erklärte er, wie das Herz, unser wichtigster Muskel, durch seine Pumpfunktion die Sauerstoffversorgung des Körpers regelt. Herz-und Kreislauferkrankungen stehen in Europa als Todesursache an erster Stelle. Leider gebe es nicht immer Warnhinweise, manche Infarkte verliefen schmerzfrei und können erst im Nachhinein im EKG festgestellt werden. Als besonders wichtig stellte er die Erstversorgung nach einem Herzanfall dar. Mediziner sprechen von der „golden hour“, die Behandlung eines Patienten innerhalb einer Stunde, erfolge sie innerhalb dieser Frist, sei die Gefahr von Folgeschäden am geringsten. Es sei also immer im Zweifelsfall der Notarzt zu verständigen. Neben der medikamentösen Versorgung bedeutet das auch eine Veränderung der Lebensgewohnheiten: Kein Rauchen, Margarine statt Butter, ein Frühstücksei nur einmal die Woche. Stattdessen empfiehlt Jahns öfter mal am Abend ein Glas Rotwein. Ein Bestandteil der Therapie aber ist die regelmäßige sportliche Betätigung, ganz im Sinne des Mottos der Bad Königshöfer „Hearthoppers“.
Informationen zum Verein gibt es unter www.herzsport-hearthoppers2.de