Karin Zeisberger hatte eigene Arbeiten mitgebracht, um die Vielfalt ihrer Werke aufzuzeigen. Zusammen mit ihrer Mitarbeiterin Barbara Krampert stellte sie verschiedene Kopfbedeckungen vom klassischen Zylinder bis hin zum exklusiven Damenhut vor und ließ sich bei ihrer Arbeit über die Schulter sehen.
Da konnte man nur sagen „Hut ab“ vor den Kreationen der Modistin. Ihre Ideen verwirklicht sie mit handwerklichem Können. Sie schneidet, näht und formt die jeweils geeigneten Materialien, zum Beispiel Filz, Seide, Stoffleinen. Dazu noch Werkstoffe, die so manchen Hut schmücken wie Federn, Blüten oder Bänder. Zu ihren Aufgaben gehören auch das Reinigen, Aufarbeiten und Ändern von Hüten.
Die interessierten Besucher erfuhren von den beiden Damen auch viel über die Geschichte des Hutmacherhandwerks und die Unterschiede zwischen dem klassischen Hutmacher und den Berufsfeldern Putzmacher und Modistin.
Viele Museumsbesucher nutzten auch das Angebot, alte Hüte aufarbeiten zu lassen. Frisch aufgedämpft und mit einer modischen Garnitur versehen, sahen die dann im Nu wieder aus wie neu.
Modistin Karin Zeisberger ist eine Meisterin ihres Fachs. Bei ihrer Gesellenprüfung 1982 wurde sie zur Bundessiegerin gekürt. Zwei Jahre später legte sie den Meistertitel ab und wurde vom damaligen bayerischen Ministerpräsidenten Franz-Josef Strauß für ihre herausragenden Leistungen mit der Goldmedaille ausgezeichnet. 1985 gründete sie ihr eigenes Unternehmen. Sie fertigt Kopfbedeckungen jeglicher Art, Damen- und Herrenhüte, exklusive und individuelle Modellhüte, historische Kopfbedeckungen sowie Trachten- und Vereinshüte. Zudem bereitet sie alte Kopfbedeckungen neu auf.
Karin Zeisberger betreibt ihren Laden mit Atelier in Waldfenster und einen Verkaufsraum im Steigenberger Hotel in Bad Kissingen. Außerdem ist sie als Sachverständige des Bunds im Modistenhandwerk und als Ausbildungsmeisterin tätig.