Mit einem Gottesdienst in der Pfarrkirche und anschließender Feier auf dem Vorplatz der Kirche feierte der Katholische Frauenbund Heustreu sein 85-jähriges Bestehen. 1929 gegründet ist der Frauenbund heute nicht mehr aus dem Gemeindeleben wegzudenken. Dafür gab es Dank von Seiten der Kirche wie der Gemeinde. Allerdings hatte der Frauenbund für dieses Jubiläum eigentlich eine andere Feier organisiert. Das hatte sich der Frauenbund Heustreu ganz anders vorgestellt. Festlich geschmückt war die kleine Bühlkapelle zum Gottesdienst, Tische und Bänke standen für das gemütliche Beisammensein bereit. Doch dann machte ein Gewitterguss wenige Minuten vor dem Gottesdienst den ganzen Vorbereitungen einen Strich durch die Rechnung. Eilig wurde alles zusammengepackt und umgeräumt und die Feierlichkeiten in und vor die Pfarrkirche verlegt.
Im Gottesdienst würdigte Pfarrer Frank Mathiowetz die jahrzehntelange Arbeit des Frauenbundes: „Der Katholische Frauenbund ist eine Kostbarkeit für die Gemeinde Heustreu. Es würde etwas fehlen, wenn es euch nicht gäbe“. Am 7. und 8. Januar 1929 wurde der Zweigverein Heustreu des Frauenbundes gegründet, damals unter Pfarrer Sigismund Löhr. Im damaligen Kindergarten traten 17 Frauen dem Frauenbund gleich bei, der vor allem kirchliche Aufgaben unterstützen wollte. Erste Vorsitzende war Helene Zirkelbach, die den Frauenbund bis 1952 leitete. Die nächste Vorsitzende, Josefa Illig, gründete mit dem damaligen Pfarrer Clemens Oeftering den Frauenchor (damalige Leitung: Elisabeth Calgeer) in den fünfziger Jahren. „Das Chörchen“, wie es in Heustreu genannt wird, leitet heute Achim Wüst.
Vorträge und kulturelle Veranstaltungen mit zumeist religiösen Themen sowie Ausflugsfahrten stehen bis heute im Programm des Frauenbundes. Seit vier Jahren hat der Frauenbund Heustreu zudem die Patenschaft für die Bühlkapelle mit der Figur der Heiligen Anna übernommen (wo eigentlich auch gefeiert werden sollte). Seit 2011 führt ein Vorstandsteam bestehend aus Irene Dietz, Heike Balling und Gertrud Deget den Frauenbund in Heustreu.
Das „Chörchen“ umrahmte selbstverständlich den Gottesdienst in der Pfarrkirche. Der in Brasilien lebende und aus Heustreu stammende Pater Hermann Schultheis dankte für die regelmäßigen Spenden des Frauenbundes aus den Würzbüschelaktionen. Bürgermeister Ansgar Zimmer überbrachte die Glückwünsche der Gemeinde und lobte die engagierte Arbeit der Frauen, wann immer es etwas in der Gemeinde zu helfen gibt. Regionalvertreterin Marianne Hillenbrand würdigte ebenso die Arbeit des Frauenbundes in Heustreu und betonte zudem die eifrige Arbeit im „Chörchen“. Besonderer Dank ging an Elke Gans, die sich um die Pflege und den Schmuck der Bühlkapelle sorgt.
Gefeiert wurde nach dem Gottesdienst und dem mittlerweile abgeklungenen Regen trotzdem. Zwar nicht an der Bühlkapelle, sondern im Kirchhof, dafür aber mindestens ebenso herzlich und mit einem kleinen Konzert des „Chörchens“.