Mit einer Vernissage wurde kürzlich die zweite Ausgabe der Veranstaltung "unARTig2 – Kunst im Schweinestall" auf dem Bio-Hof May in Junkershausen eröffnet. Das teilt die Veranstalterin in einem Schreiben mit, dem folgende Informationen entnommen sind. Für den Landkreis sprach die stellvertretende Landrätin Eva Böhm ein Grußwort. Die meisten der 21 teilnehmenden Künstler und Künstlerinnen waren an diesem Abend anwesend und eröffneten gemeinsam die Ausstellung mit einer exklusiven Führung entlang der offenen Stallboxen. Die musikalische Umrahmung übernahm das Duo Hacklinger, das mit seinen Eigenkompositionen an Klavier, Tuba und Posaune die besondere Atmosphäre dieser Ausstellung unterstrich.
Das erste Ausstellungswochenende lockte dann auch gleich mehrere Hundert Besucher an. An beiden Tagen gab es Führungen entlang der Ausstellung. Am Samstag erlebten die Besucher eine Tanzperformance des Ensembles Wachstumszonen um die beiden Künstlerinnen Annette Roggatz und Eva Warmuth. Die Idee, anspruchsvolle Kunst auch an ungewöhnlichen Ausstellungsorten zu präsentieren, hatte schon vor zwei Jahren mehr als 2500 Menschen angezogen und so entschloss sich das "unARTig-Team" um die Initiatorin, Künstlerin und Kuratorin Sabine Bach dieses Projekt noch einmal zu veranstalten.
Sabine Bach konnte dafür eigenen Angaben zufolge renommierte, regionale und überregionale Künstler und Künstlerinnen aus allen Bereichen der Bildenden Kunst (unter anderem Bildhauerei, Fotografie, Objektkunst, Malerei und Illustration) gewinnen. Zu sehen sind Arbeiten von Paul Diestel, Marco Wagner, Herwig Kemmerich, Ensemble Wachstumszonen, Markus Büttner, Katharina Kessler-Büttner, Wolfgang Dürr, Sabine Bach (Landkreis Rhön-Grabfeld), Mia Hochrein, Katja Then und Alexander Ruppert (Landkreis Bad Kissingen), den Berliner Künstlern Monika Nagel, Sebastion Neeb und Thomas Koob, Ina Moraweg aus dem Rhein-Main-Gebiet sowie der Künstlerin Veronika Kergaßner aus Stuttgart. Auch drei Absolventen der Holzbildhauerschule Bischofsheim, Simon Boetzkes, Margaret Ann Ciotti und Susanne Brandt, sind mit ihren Skulpturen im Freigelände vertreten.
Teil des Ausstellungskonzeptes ist die thematische Auseinandersetzung der Kunstschaffenden mit dem Ausstellungsort. Dabei blieb es den Künstlern und Künstlerinnen selbst überlassen, wohin sie ihren Fokus legen. Ob auf die Themen Nachhaltigkeit, Ökologie, Umweltschutz, regionale Lebensmittel und Tierhaltung oder die Natur. Und dementsprechend groß ist auch die Bandbreite. Installationen vom Werden und Vergehen hängen neben gemalten Fantasien, was wohl so nachts in einem Schweinestall los sein könnte, wenn eigentlich alle schlafen. Verwirrende Fotoarbeit zum Thema „Urschwein“ oder die Installation „Zaunschwein“, die sich den Betrachtenden erst aus bestimmten Blickwinkeln erschließt.
Auch sehr persönliche Themen, wie in der Assemblage „Gebrochene Flügel“ und die weltpolitische Situation sind in dieser Ausstellung in unterschiedlichen Techniken thematisiert. Das Gesamtergebnis ist spannend und divers.
„Ein solches Ausstellungskonzept, Schweine und Kunst zeitgleich in einer gemeinsamen Box, gibt es unseres Wissens nur einmal auf der Welt, und zwar hier in Junkershausen. Wir freuen uns, dass wir unsere Region damit als weltoffene und innovative Gegend repräsentieren können. Die Qualität der Arbeiten ist hoch und mit dieser Varianz an teilnehmenden Künstlern und Künstlerinnen zeigen wir schon etwas sehr Besonderes“, freut sich Sabine Bach.
Die Ausstellung ist immer samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr sowie am 30. und 31. Mai (Schlusstag) geöffnet. Während der Ausstellung gibt es Essen, Getränke sowie Kaffee und Kuchen.
