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KREUZBERG: Kunstkompott – Die Mischung macht's

KREUZBERG

Kunstkompott – Die Mischung macht's

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    Hoffnungsvolle Holzbildhauer: In der Ausstellung „Kunstkompott“ im Bruder-Franz-Haus präsentieren junge Holzbildhauer-Meisterschüler ihre Werke. Das Bild zeigt: (Hinten von links) Pater Stanislaus, Ines Jacob, Johanna Barth, Lisa Lindau und Wolfgang Enders, (Vorne von links) Robert Tropschug, Lohengrin Baunack und Wilma Hertel.
    Hoffnungsvolle Holzbildhauer: In der Ausstellung „Kunstkompott“ im Bruder-Franz-Haus präsentieren junge Holzbildhauer-Meisterschüler ihre Werke. Das Bild zeigt: (Hinten von links) Pater Stanislaus, Ines Jacob, Johanna Barth, Lisa Lindau und Wolfgang Enders, (Vorne von links) Robert Tropschug, Lohengrin Baunack und Wilma Hertel. Foto: Foto: Marion Eckert

    Sieben Holzbildhauer-Meisterschüler, die sich im Meisterkurs an der Schnitzschule Empfertshausen kennengelernt haben, haben sich zusammengeschlossen und eine Wanderausstellung namens „Kunstkompott“ organisiert. Diese Ausstellung ist derzeit im Bruder-Franz-Haus auf dem Kreuzberg zu sehen. Als Wanderausstellung konzipiert, wird sie an sechs Orten, in Deutschland präsentiert, das heißt an den jeweiligen Orten, aus denen die einzelnen Personen herkommen.

    Die sieben Künstler sind: Johanna Barth (20), Bischofsheim; Anne-Marie Schmidt (24), Schnellmannshausen/Thüringen; Robert Tropschug (23), Wernshausen/Thüringen; Wilma Hertel (27), Hohenroth; Ines Jacob (38), Schweina/Thüringen; Lisa Lindau (24), Berlin; Lohengrin Baunack (23), Philippsthal Werra/Hessen.

    Während des Kurses sind einige Objekte wie Skulpturen, Reliefe und Grafiken aus unterschiedlichen Materialien entstanden. Eine Auswahl dieser sowie freie Arbeiten zeigen die jungen Leute in der Ausstellung. Auch möchten die sieben Holzbildhauer auf den alten Beruf des Holzschnitzers und seine Perspektiven in der heutigen Zeit aufmerksam machen.

    Sie alle sind Mitglieder des Rhöner Holzbildhauer e.V. Empfertshausen. Wilma Hertel und Johanna Barth haben ihre Ausbildung an der Staatlichen Berufsfachschule für Holzbildhauer in Bischofsheim absolviert, alle anderen in Empfertshausen. Kennengelernt haben sie sich im Herbst vorigen Jahres, im Meistervorbereitungskurs in Empfertshausen. Gleich zu Beginn des Kurses sei ihnen von ihrem Kursleiter Steffen Kranz nahegelegt worden, eine Ausstellung zu organisieren. Die Meisterkursschüler waren gleich begeistert. „Obwohl wir voneinander noch keine Arbeiten gesehen hatten und nicht wussten, was dabei rauskommen wird“, erinnert Johanna Barth an die Anfänge dieser Ausstellung. „Aber genau das war das, was das Ganze so interessant machte und die Ausstellung zu dem, was sie jetzt ist“. Sieben Charaktere, eine Handvoll Materialien, gut durchgemischt und an sechs Orten angerichtet, das ist „Kunstkompott“. Der Kreuzberg ist nun die fünfte Station. „Wir hatten am Anfang Gott sei Dank keine Ahnung, wie viel Arbeit es ist, so eine Ausstellung zu organisieren“, gab Johanna Barth zu. Viel Zeit und Nerven wurden investiert, aber sie haben auch viel gelernt, immer zusammengehalten und sich gegenseitig unterstützt. Parallel zur Ausstellung mussten sie auch ihr Meisterstück schnitzen, was Zeit und Energie in Anspruch nahm.

    Ein Dank ging an die vielen Helfer, Unterstützer und Sponsoren, die die Künstler unterstützen. Speziell bedankte sich Johanna Barth bei Pater Stanislaus, der zu Beginn die Ausstellung würdigte, sowie das Team des Bruder-Franz-Hauses für die reibungslose Unterstützung und Zusammenarbeit.

    Die jungen Künstler haben ein Gästebuch ausgelegt und freuen sich über jeden Eintrag, der neu dazu kommt. Der dritte Bürgermeister von Bischofsheim, Wolfgang Enders, freute sich, dass die jungen Künstler Bischofsheim und den Kreuzberg in ihrer Ausstellung berücksichtigt haben. Die Ausstellung sei eine Bereicherung und passe sehr gut auf den Kreuzberg, befand Enders.

    Die Holzschnitzschulen, in Bischofsheim seit 1862, machten die Holzschnitzerei zu einem verbreiteten Gewerbe in der Rhön, das insbesondere der großen Armut entgegenwirken sollte. Dabei habe sich die Ausrichtung und Zielsetzung der Holzschnitzschulen im Laufe der Zeit von der anfänglichen Vermittlung grundlegender Fertigkeiten zur Herstellung einfacher Figuren und Massenware bis hin zur expliziten Ausbildung von künstlerischen Bildhauern gewandelt. Die Absolventen der Schnitzschulen fertigten, zumindest anfangs, vor allem das, was sich in Serie verkaufen ließ, wobei sich, je nach Nachfrage, Wellen in der Produktion abzeichneten. Auch ungelernte Arbeitskräfte verdienten an der Massenproduktion, sei es, dass sie ebenfalls schnitzten oder den Vertrieb der Ware übernahmen. Daneben fanden sich aber auch stets künstlerisch arbeitende Holzbildhauer, die individuelle Werke schaffen, wie sie auch in der Wanderausstellung „Kunstkompott“ zu sehen sind. Die Werke können bis zum 31. August, täglich von 10 bis 18 Uhr, im Bruder-Franz-Haus auf dem Kreuzberg besichtigt werden.

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