Er, Fernando Miceli, ein staatlicher argentinischer Mann, direkt aus Buenos Aires angereist, verstand bei seinem Konzert im Bildhäuser Hof das Publikum in Wallungen zu bringen. Bald wurde nicht nur gelauscht, sondern auch zu den heißen Rhythmen der argentinischen Tangomusik getanzt.
Frauen in hochhackigen Schuhen und kurzem Schwarzen, Männer in Hemd und Hose. Tango ist ein Spiel der Leidenschaft, der Tanz steht diesem in nichts nach. „Was interpretierst du?“, so die Frage Micelis an seinen Bandkollegen Peter Reil. „Das geht dich gar nichts an!“, kam prompt die Antwort. Das ist bei Songtitel wie zum Beispiel „Wie sehr du mir gefehlt hast“ auch nicht verwunderlich.
Miceli feiert mit seinem neuen Programm „Arrabal y Exilio“ (Vorstadt im Exil) sein 20-jähriges Bühnenjubiläum in Europa. Unterstützt wird er dabei von seinen Kollegen Pablo Portela am Klavier und Peter Reil am Bandoneon. Wolfgang Büchner von der Kulturwerkstatt freute sich sehr, diesen internationalen Künstler noch einmal nach Bad Neustadt gelockt zu haben. Miceli war bereits im letzten Jahr im Programm vertreten. „Schade, dass so wenige gekommen sind“, fügte Büchner hinzu, aber die Tango-Gemeinde Bad Neustadts sei nur eine kleine.
Dennoch hatten sich auch einige Zuhörer auf den Weg gemacht, die den Tango gerne lauschten und die Atmosphäre genossen, auch ohne zu tanzen. Und für die innere Erwärmung gab es schließlich auch noch echten argentinischen Wein.