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MELLRICHSTADT: Lebenshilfe bietet ein Zuhause

MELLRICHSTADT

Lebenshilfe bietet ein Zuhause

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    Die Behindertenbeauftragten der Gemeinden im Landkreis Rhön-Grabfeld informierten sich im neuen Wohnheim der Lebenshilfe am Hainberg in Mellrichstadt über die Aufgaben und das Angebot der Lebenshilfe.
    Die Behindertenbeauftragten der Gemeinden im Landkreis Rhön-Grabfeld informierten sich im neuen Wohnheim der Lebenshilfe am Hainberg in Mellrichstadt über die Aufgaben und das Angebot der Lebenshilfe. Foto: Foto: Alois Gensler

    Die Lebenshilfe Rhön-Grabfeld mit ihren Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen stand im Mittelpunkt des jüngsten Treffens der Behindertenbeauftragten im Landkreis. Der Kreisbehindertenbeauftragte Alois Gensler begrüßte dazu 30 Frauen und Männer aus den Gemeinden des Landkreises im Seniorenwohnheim der Lebenshilfe in Mellrichstadt.

    Zunächst stellte Werner Trolldenier, der Vorsitzende der Lebenshilfe Rhön-Grabfeld, das neue Wohnheim am Hainberg vor. Eine Heimstätte für Senioren mit geistiger Behinderung habe bislang im Kreis gefehlt. Das Heim biete den Menschen nach dem aktiven Berufsleben in den Werkstätten der Lebenshilfe ein Zuhause mit Tagesstruktur und Beschäftigungsmöglichkeiten. Diese Konzeption hat Pilotcharakter und wurde daher auch von verschiedenen Ebenen gefördert. Die Bausumme lag bei knapp 3,2 Millionen Euro.

    Drei Monate, nachdem das Heim seinen Betrieb aufgenommen hat, sind bereits 23 der 24 neu geschaffenen Plätze belegt, obwohl eine Anlaufzeit von drei Jahren eingerechnet wurde, so Trolldenier. Eine Kooperation mit dem benachbarten Franziska-Streitel-Altenheim und mit Familien in der Umgebung entwickele sich bereits und soll durch die Gestaltung der Außenanlagen mit Kinderspielplatz sowie Kaffee- und Kuchenangebot auf der Terrasse noch verstärkt werden.

    Lebenshilfe-Geschäftsführer Jens Fuhl stellte im Anschluss an den Rundgang die Einrichtungen und Aktivitäten der Lebenshilfe Rhön-Grabfeld vor. Seit über 40 Jahren ist man im Landkreis aktiv. Die Lebenshilfe beschäftigt 160 Mitarbeiter direkt – 50 weitere haben in den angegliederten GmbHs ihren Arbeitsplatz. Rund 500 Menschen mit Behinderungen werden sozusagen von der Geburt bis zum Tod umfangreich betreut.

    Frühförderung: Bedarf steigt

    Die Frühförderung mit ihren drei Stationen in Bad Neustadt, Bad Königshofen und Mellrichstadt hat zum Ziel, Defizite bei Kleinkindern frühzeitig zu beheben. Nach den Worten von Jens Fuhl steigt die Anzahl der Kinder, die einer frühen Förderung bedürfen, ständig an. In einer weiteren Einrichtung, der Herbert-Meder-Schule in Unsleben mit Tagesstätte und Kindergarten (SVE), werden 88 Schüler zwischen sechs und 21 Jahren gefördert, bevor dann die meisten von ihnen in der Werkstatt eine Beschäftigung finden.

    Seit Beginn des Schuljahres 2012/2013 ist die Lebenshilfe zudem Träger eines Schülerhortes in Unsleben für Grundschüler aus Unsleben, Heustreu, Hollstadt und Wollbach. 35 Kinder werden hier betreut. Schulküche und Sportanlagen können dabei von den Grundschülern und den Kindern der Herbert-Meder-Schule gemeinsam genutzt werden.

    Beschäftigungsmöglichkeiten

    Weitere Einrichtungen, über die Jens Fuhl berichtete, sind die Tagesförderstätte in Mellrichstadt für Menschen, die keine Werkstatt besuchen können, die „Flek“, eine eigene fachtherapeutische Praxis für Ergo-, Logo- und Physiotherapie in Unsleben sowie der Integrationsbetrieb „Lebensraum“ in Leutershausen, ein Betrieb für Gartenbau und Reinigung mit 17 Beschäftigten (davon acht mit Behinderung).

    Auch ambulant betreutes Wohnen für Menschen mit Behinderungen, die mit stundenweiser Betreuung zu einem weitestgehend selbstständigen Leben in der Lage sind, gehört zum Aufgabengebiet der Lebenshilfe. Im Landkreis werden inzwischen 26 Personen in Wohngemeinschaften und Einzelwohnungen betreut, wodurch der Träger im Vergleich mit einer vollstationären Unterbringung erheblich Kosten spart. Abschließend sprach Fuhl noch die Lebenshilfe-Stiftung an, aus der Ausschüttungen an Menschen in Notlagen und für gemeinsame Freizeiten möglich sind.

    Ein weiterer Bereich, der von dem Geschäftsführer erörtert wurde, war die offene Behindertenarbeit, kurz OBA. In der OBA kümmern sich die Mitarbeiter um die Beratung von Hilfesuchenden, um die Entlastung von Familien, in denen Kinder mit Behinderungen betreut werden, und um die Freizeit- und Urlaubsgestaltung des betroffenen Personenkreises. Eine sogenannte Partnerbörse wurde neu ins Leben gerufen, informierte Fuhl, in Planung sei derzeit auch ein „Kinderhotel“, das zum Beispiel Übernachtungen für Kinder anbietet, wenn die Eltern einmal Zeit zur Erholung benötigen oder eine Abendveranstaltung besuchen möchten.

    Im Anschluss an die Ausführungen des Lebenshilfe-Geschäftsführers, denen die Behindertenbeauftragten interessiert lauschten, informierte Alois Gensler über den neuen Schwerbehindertenausweis, Änderungen des Pflege-Neuausrichtungs-Gesetzes (Pflegereform 2012) sowie das neue Förderprogramm „Barrierearme Stadt“ der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Die stellvertretende Bezirkstagspräsidentin Karin Renner aus Bad Kissingen gab abschließend einen Überblick über ihre Aufgaben als Behindertenbeauftragte des Bezirks Unterfranken.

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