Als „Frühkartoffel“ wurde er am 4. November 1934 in Leubach geboren – so umschreibt Ludwig Wetzel mit 85 Jahren humorvoll, dass seine Eltern es damals mit der Hochzeit eilig hatten. Er war der älteste von insgesamt sechs Geschwistern und übernahm als junger Mann die Landwirtschaft der Eltern im Rhöndorf. Die Landwirtschaft hat er immer als Beruf und als Hobby verstanden, da er sehr naturverbunden ist. Bis zur Rente war er zudem als Waldarbeiter und im Bauhof der Stadt Fladungen beschäftigt.
1965 heiratete der Jubilar Hannelore Kümmeth, die auch aus Rüdenschwinden stammte. Drei Kinder erblickten das Licht der Welt: 1966 Tochter Barbara, 1968 Tochter Petra und 1972 Sohn Michael. Nachdem vor zwei Jahren die Ehefrau verstorben ist, versorgt sich Ludwig Wetzel weitestgehend allein, unterstützt durch den Pflegedienst und seine Kinder. Sechs Enkel – allesamt Buben, der älteste 28, der jüngste 12 – sind seine große Freude.
Singen ist seine Leidenschaft
An Hobbys hat es Ludwig Wetzel nicht gemangelt. In seiner Jugend spielte er Fußball, sang in Fladungen in der Schola und im Liederkranz und in Rüdenschwinden im Kirchenchor. Gerne hätte er ein Musikinstrument erlernt, aber für ein Akkordeon war früher kein Geld da, wie er bedauerte. Auch etliche Ehrenämter hat er bekleidet. 30 Jahre war er Mitglied in der Kirchenverwaltung, er war stellvertretender Feuerwehrkommandant, Feldgeschworener und 40 Jahre Rhönklub-Mitglied. Und als einziger Mann ist er beim Sitztanz dabei.
Wenn es gesundheitlich auch nicht so ganz rund läuft, ist er doch zufrieden und vor allem humorvoll, wie seine Töchter bestätigten. Und dann gab er mit dem Rüdenschwindener Lied „O Dörflein schön hoch in der Rhön“ eine Kostprobe seiner musikalischen Kunst. Neben Freunden und Bekannten überbrachten Bürgermeisterin Agathe Heuser-Panten und Pfarrvikar Paul Reder Glück- und Segenswünsche zum 85. Geburtstag.