Sie geben es in ihrem Abimotto unumwunden zu. Die 73 Abiturientinnen und Abiturienten des Martin-Pollich-Gymnasiums in Mellrichstadt haben in ihrer Schullaufbahn um jeden Punkt und um jede Note gepokert. Jetzt, nach acht Jahren an der Schule, haben sie es geschafft, das Abiturzeugnis erhalten und fühlen sich nach den erfolgreich absolvierten Prüfungen wie im Spielerparadies Las Vegas. Oder besser: In "Abi-Vegas".
"Supercooler Jahrgang"
Fröhlich, ungezwungen, kurzweilig und bisweilen auch erleichtert haben die Abiturientinnen und Abiturienten ihren offiziell letzten Schulgang hinter sich gebracht. Die große Zeugnisvergabe in der Aula geriet wie stets zu einem Fest. "Ihr habt den Jackpot Abitur geknackt", sagte die stellvertretende Schulleiterin Gabriele Seelmann in ihrer Begrüßung zur Verabschiedung des, wie es Jahrgangssprecherin Alina Thiele formulierte, "supercoolen Jahrgangs". In der Abiturrede von Schulleiter Robert Jäger forderte dieser, in der alltäglichen Oberflächlichkeit die Tiefe zu suchen. Immer genau dann, wenn es darauf ankommt. "Sich immer auf das höchste Blatt verlassen, reicht im wahren Leben nicht aus", sagte Jäger mit Anspielung auf das Abimotto des Jahrgangs.
Bürgermeister Eberhard Streit nannte das erlangte Abiturzeugnis einen guten Start in die Welt. "Jetzt liegt es an Ihnen", so Streit. Der Bürgermeister ging zudem auf die Bewegung "Fridays for Future" ein und mahnte: "Die Fragen nach der Zukunft der Welt müssen euch bewegen!" Stellvertretender Landrat Peter Suckfüll forderte die Abiturienten dazu auf, nach Lehre oder Studium zurück nach Rhön-Grabfeld zu kommen. "Die Heimat bietet offene Türen für gut ausgebildete junge Leute", so Suckfüll. "Traut euch was zu im Spiel des Lebens", sagte die Vorsitzende des Elternbeirats, Bianca Simon in ihrer Rede. Der Vorsitzende des Fördervereins, Dr. Christian Machon, forderte dazu auf, stets offen für Neues zu sein.

Stellvertretend für den Jahrgang sprachen Alina Thiele, Sarah Beck und Leon Sick. Die drei bedankten sich bei Oberstufenkoordinator Wolfgang Fell und vielen weiteren Personen und gingen in Rückblenden auf Fahrten, Ausflüge und Anekdoten aus dem Schulalltag ein.
Ein Ständchen zum Abschied
Das Ständchen zum Abschied spielte die Q12-Schülercombo selbst und machte deutlich, dass der Schule mit dem diesjährigen Jahrgang jede Menge guter Musikerinnen und Musiker abhanden kommen.
Die Jahrgangsbesten wurden selbstverständlich besonders geehrt, und für herausragende Leistungen in einzelnen Fächern gab es ebenfalls eine Reihe von Preisen. Das beste Abitur am Martin-Pollich-Gymnasium in diesem Jahr haben Sebastian Martin und Paul Kümmeth erreicht. Beide schafften die Traumnote 1,0. Julian Bauer landete auf Platz 3 mit einem Notendurchschnitt von 1,4. Die drei Jahrgangsbesten wurden für ihre herausragenden Leistungen mit einem Geldbetrag aus Mitteln der Reich-Stiftung belohnt. Die beiden Jahrgangsbesten erhielten zudem eine Empfehlung für ein Stipendium der Studienstiftung des Deutschen Volkes, alle drei dürfen auch ein E-Fellows-Stipendium bei Studienantritt in Anspruch nehmen. Kümmeth und Bauer erhielten zudem den Abiturientenpreis vom Verband Deutscher Chemiker.
Herausragende Leistungen
Für herausragende Leistungen im Fach Physik wurden Fabian Wappes und Daniel Brosch geehrt. In Mathematik erhielt Paul Kümmeth den Sonderpreis. Für sehr gute Leistungen bei der Seminararbeit und im sozialen Engagement zeichnete der Kreisverband der Volksbanken Raiffeisenbanken Sarah Beck und Alina Thiele aus. Der Preis der Sparkasse für sehr gute Leistungen im musischen Bereich ging an Peter Diestel, für sehr gute Leistungen im naturwissenschaftlich-technischen Bereich an Sebastian Martin. Letzterer erhielt zudem eine Urkunde und die goldene Anstecknadel des Verbandes der Deutschen Altphilologen für besonderes Leistungen im Fach Latein.
Nach den Ehrungen bedankte sich die SMV der Schule bei zahlreichen Mitwirkenden für ihr Engagement während ihrer Schullaufbahn. Der Verleihung der Abiturzeugnisse schloss sich ein ökumenischer Gottesdienst in der Gustav-Adolf-Kirche an. Anschließend wurde beim traditionellen Abiball in der Oskar-Herbig-Halle weiter gefeiert.