Matthias Braun mit dem Rücken zur Orgel zu fotografieren bedeutet eine Verschiebung der Perspektive, die eigentlich nicht zulässig ist. Denn wie schon so oft hat der Dekanatskantor auch jetzt wieder bei der Eröffnung der diesjährigen Gartenstädter Orgelkonzerte bewiesen, dass er eine Einheit mit seinem Instrument bildet. Dass er es grandios versteht, mit der unendlichen Vielfalt der klanglichen Regungen umzugehen und so seinen Zuhörern immer wieder aufs Neue ein außergewöhnliches musikalisches Erlebnis bietet.
Wer an diesem Nachmittag in die Sankt-Konrad-Kirche kam, wusste, dass die Musik in besonderer Weise über sich hinauswirken und die Passion Christi, seinen Leidensweg nach dem Einzug in Jerusalem, vergegenwärtigen wollte. Und man ließ sich auf eine Grundstimmung in Todesnähe ein, die Matthias Braun mit brillantem Spiel mit auf den Weg durch die Karwoche gab.