Die 54. Deutschen Meisterschaften im Rhönradturnen waren ohne Zweifel ein besonderes Highlight im sportlichen Angebot der Kreisstadt in diesem Jahr. Die Sportler und Betreuer ließen sich von der lockeren Stimmung anstecken.
Man hilft sich gegenseitig bei Übungen, man applaudiert dem Gegner bei einer besonders gut gelungenen Aktion. Einem augenscheinlichen Beweis für die Freundschaft untereinender lieferten die Turnerinnen am Abend, als Moderator Roland Pleier die Siegerinnen im Sprung zur Siegerehrung aufrief. Weil aber der Aufruf schließlich mit der Siegerliste nicht übereinstimmte, wurde die Reihenfolge kurzerhand wieder geändert und die Turnerinnen auf dem Treppchen tauschten die Medaillen in die richtige Folge selbst aus. „Macht nichts“, Roland Pleier blieb völlig cool: „In einer Familie darf so etwas vorkommen“. Die Sache war erledigt.
Roland Pleier, Redakteur der Main–Post und Moderator des Abends fasste zusammen: „Was würde Otto Feick staunen, wenn er die Turner heute mit seinem Rhönrad erleben könnte“. Eine große Anzahl an Ehrengästen hatte sich eingefunden, vor allem die Bürgermeister aus Schönau Rudi Zehe und Bad Neustadt Bruno Altrichter, dazu vom Bayerischen Turnverband Geschäftsführer Peter Pfeuffer, die Landesfachwartin Rhönradturnen Brigitte Brauner, der Vizepräsident für den Turnsport Uwe Schmitt und Bezirksvorsitzender Günter Schmitt. Vom Bayerischen Landessportverband waren anwesend der Vorsitzende der Sportjugend Volker Renz, die Vorsitzenden des Bezirks Unterfranken Günther Jackel und des Kreisverbandes Klaus Greier. Auch der DJK–Diözesanverband war mit seinem Vorsitzenden Edgar Lang vertreten. Sie alle wurden unter großem Beifall vom Vorsitzenden Technisches Komitee Rhönrad im Deutschen Turnerbund, Dirk Balkenohl, begüßt.
Eröffnet hatte den Abend die Schauturngruppe der DJK Schönau mit der Rhönradschau „90 Jahre Rhönradturnen“, die extra für die Meisterschaft einstudiert wurde. Zwischen den Wettkämpfen präsentierten sich die „Crazy Dancers“ unter der Leitung von Anna Hergert. Ein Höhepunkt war der Auftritt der Rhönrad Schauturngruppe RollAix aus Aachen, die die Lebensfreude des vergangenen Jahrhunderts lebendig werden ließ. Großartige Figuren mischten sich mit artistischen Einlagen und tänzerischem Können. So präsentierten sie das für den Wettkampfsport nicht mehr verwendete Globusrad für ihre Pyramiden.
Roland Pleier blieb die Aufgabe, das nächste Großereignis in Sachen Rhönrad zu verkünden: „Das 100-Jährige in zehn Jahren wollen wir wieder hier in dieser Halle feiern“.