Wasserkuppe (ST) An den Kosten für den Neubau des Segelflugmuseums auf der Wasserkuppe (siehe neben stehender Artikel) in Höhe von über drei Millionen Euro beteiligt sich der Förderverein des Segelflugmuseums mit etwa 750 000 Euro. Zudem werden zahlreiche Arbeiten von freiwilligen Mitarbeitern des Museums in Eigenleistung erbracht.
So sollen die Kosten für das neue Gebäude niedrig gehalten werden. Deshalb hat Museumsleiter Theo Rack wenig Verständnis, dass die Kosten für den Neubau gegenüber der Planung so viel teurer wurden.
Landrat in der Kritik
Im Dezember 2004 wurde bekannt, dass der Neubau um über eine halbe Million Euro teurer werde als ursprünglich geplant. Dies brachte den vor kurzem verabschiedeten Fuldaer Landrat Fritz Kramer damals in große politische Turbulenzen. Kramer bezeichnete sich als "Opfer einer Lügentaktik". Noch beim Richtfest im August 2004 habe der Architekt - Werner Kramer aus Hünfeld - ihm gegenüber geäußert, die Kosten würden sich "im Rahmen" bewegen. Rack teilt die damalige Kritik von Landrat Fritz Kramer: "Ich hatte auch Zweifel."
Der ehemalige Oberingenieur und technische Leiter im Chemieunternehmen in Obernburg (Main) betont, dass die die Abwicklung um das Projekt nicht zufriedenstellend verlief. Die Diskussion um die Kosten habe dem Museum nicht geholfen. Umso mehr hoffen er und seine Kollegen, dass nach der Fertigstellung und der Eröffnung wieder das Eigentliche im Vordergrund steht: die Faszination des Segelflugs.
Förderverein Segelflugmuseum
"Ein mitgliedsstarker Förderverein garantiert die Unabhängigkeit." Dies findet Klaus J. Scheer (München), Vorsitzender des Fördervereins Segelflugmuseum und Präsident des Kuratoriums Segelflugmuseum. Der langjährige Flugkapitän und Rechtsanwalt hat sich die Mitgliederwerbung auf seine Fahnen geschrieben. "Von ehemals 300 sind wir inzwischen bei fast 1000 Förderern des Segelflugmuseums", freut sich das Aufsichtsratsmitglied der Lufthansa.
Im Segelflugmuseum sieht Scheer, der seit seiner Jugendzeit begeisterter Flieger ist, eine "PR-Aktion" für den Luftsport. "Die Wasserkuppe mit dem Museum ist die Visitenkarte", so der Jurist. Vor allem verweist er darauf, dass der Segelflug nicht nur ein schöner Sport und eine begeisternde Freizeitbeschäftigung ist.
Nicht nur die Großindustrie, sondern auch die Hersteller von Segelflugzeugen wie die Firma Schleicher in Poppenhausen unterhalb der Wasserkuppe sollen durch die "Visitenkarte Museum" auf dem "Berg der Flieger" unterstützt werden. Auf welchem Qualitätsstandard diese Firmen produzieren, macht Scheer am Beispiel der Weltmeisterschaften 1999 in Deutschland deutlich. "Die Teilnehmer sind damals zu 100 Prozent in deutsche Segelflugzeuge gestiegen", so Scheer.