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LEINACH: Meisterin auf dem Pferderücken

LEINACH

Meisterin auf dem Pferderücken

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    Sandra Niedostatek in Aktion: Die 15-jährige Leinacherin hat ein Rind (im Vordergrund rechts) aus der Herde separiert und versucht es nun daran zu hindern, wieder in die Herde zurückzukehren. Bei den Bayerischen Meisterschaften in Kreuth gelang ihr das so gut, dass sie und ihr Pferd Peponitas Lidd Girl mit dem ersten Platz belohnt wurden.
    Sandra Niedostatek in Aktion: Die 15-jährige Leinacherin hat ein Rind (im Vordergrund rechts) aus der Herde separiert und versucht es nun daran zu hindern, wieder in die Herde zurückzukehren. Bei den Bayerischen Meisterschaften in Kreuth gelang ihr das so gut, dass sie und ihr Pferd Peponitas Lidd Girl mit dem ersten Platz belohnt wurden. Foto: FOTO Niedostatek

    Schon eine Woche zuvor war der 15-jährigen Realschülerin ein weiterer großer Erfolg gelungen: Sie gewann in Kreuth die Internationale Bayerische Meisterschaft in der Jugend-Klasse und holte sich außerdem als jüngste Starterin unter den erwachsenen Amateuren den Vizemeistertitel.

    Entsprechend gut ist derzeit die Stimmung bei den Niedostateks, die in Leinach auf einem großen Anwesen leben, dem sie den Namen „Little Mountain Ranch“ gegeben haben. „Wir sind rundum zufrieden“, zieht Uwe Niedostatek eine positive Saisonbilanz, schließlich hätten er und seine Tochter auch bei einigen weiteren Turnieren gute Platzierungen erreicht.

    150 Sekunden Zeit

    Der 42-jährige Industriearbeiter erklärt, worauf es beim Cutting ankommt. „Reiter und Pferd haben 150 Sekunden Zeit, ein Rind aus einer Herde zu separieren und es daran zu hindern, wieder dorthin zurückzukehren.“ Neben reiterischem Geschick seien ein waches Auge und natürlich ein gutes Pferd Grundvoraussetzungen, um in diesem Sport erfolgreich zu sein.

    Der Familie gehören vier Pferde, alles American Quarter Horses, die mit fast fünf Millionen registrierten Tieren die zahlenmäßig größte Pferderasse der Welt ist. „Quarter Horses sind sehr schnell und wendig und bleiben auch bei blitzartigen Richtungswechseln ruhig und gutmütig“, erklärt Sandra Niedostatek, die zum ersten Mal auf einem Pferd saß, noch bevor sie richtig laufen konnte. Vor vier Jahren tat sie es dann ihrem Vater und ihrer Mutter Tina gleich und versuchte es mit dem Cutting. Seitdem kommt sie nicht mehr von dieser vor allem in den USA weit verbreiteten Reitsportart los und trainiert regelmäßig, um in Form zu bleiben.

    Ungewöhnlich ist der Zeitpunkt, an dem der Papa sein Faible für das Cutting entdeckte. „Ich war 28, als ich das erste Mal auf einem Pferd saß“, erzählt Uwe Niedostatek. Binnen kurzer Zeit habe er sich die notwendigen Techniken angeeignet, was hartes und ausdauerndes Training erfordert habe. Einmal sei er sogar in die USA geflogen, um dort einen sechswöchigen Lehrgang mit 300 Reitstunden zu absolvieren. „Die Knochen haben mir noch Wochen später weh getan“, erinnert er sich nicht wirklich gerne an diesen Crashkurs in den Staaten zurück.

    Die Tortur hat sich jedenfalls gelohnt, wie die Erfolge der vergangenen Jahre eindrucksvoll unter Beweis stellen. „Leben kann man in Deutschland von den Preisgeldern aber leider noch nicht,“ meint der Leinacher. Eine willkommene Einnahme bringe ab und an der Verkauf eines guten Zuchtpferdes ein. „Wegen des Geldes betreiben wir das Cutting aber sowie nicht, sondern weil es uns einfach riesigen Spaß macht.“

    Daten & Fakten

    Cutting Die Disziplinen, in denen mit Rindern gearbeitet wird, heißen Cutting, Working Cowhorse und Team Penning. Besonders das Cutting und Working Cowhorse sind auch in Europa verbreitet. Cutting ist ein „Teamsport“, weil dem Cutter vier Helfer zur Verfügung stehen müssen, die verhindern sollen, dass das Rind einfach in eine Ecke läuft und dort bleibt. Cutting ist der an Preisgeldern gemessen dritthöchst dotierte Sport weltweit (nach Tennis und Golf). Für den Ausübenden sind Rinderklassen teuer, weil den Reitern neben dem geeigneten Pferd auch noch eine Cutting-Maschine (mechanische Kuh) oder gar eine ganze Rinderherde fürs Training zur Verfügung stehen muss. Preisgelder in Europa erreichen lange nicht das Niveau wie in den USA.

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