Nach über einem Jahr konnte die Kreisgalerie in Mellrichstadt wieder zu einer Ausstellungseröffnung einladen. Darüber freute sich nicht nur die Kulturagentur, sondern auch die Stadt Mellrichstadt und natürlich der Künstler selbst: Manfred Neuner zeigt in der neuen Ausstellung "Bewegt – Meer und Mehr" zahlreiche Aquarell- und Ölgemälde.
Dr. Astrid Hedwig-Scherpf eröffnete die Vernissage im Namen der Kulturagentur und freute sich besonders über die erste Ausstellungseröffnung in diesem Jahr. Um möglichst viel Normalität und Ambiente bieten zu können, fand die Veranstaltung im Garten der Kreisgalerie statt. Der Sonnenschein und das Rauschen der Bäume vollendeten die träumerische Atmosphäre.
Große Freude über die Ausstellung
Die stellvertretende Landrätin Eva Böhm betonte ebenfalls ihre Freude über die Ausstellung, die auch für den Landkreis von besonderer Bedeutung ist: Das Ölgemälde "Rotes Moor V" wird in die Kunstsammlung des Landkreises aufgenommen und als Porträt der Rhönlandschaft auch über die Ausstellung hinaus in der Kreisgalerie zu sehen sein.
Auch der zweite Bürgermeister Mellrichstadts Bernd Roßmanith begrüßte Manfred Neuner und seine Kunstwerke ebenfalls ganz herzlich in der Kreisgalerie. Die künstlerische Einführung übernahm der Würzburger Roland Seiler. Er stellte die Arbeiten anhand des Aquarells "Lichtblick" vor. Das Gemälde zeigt ein stürmisches Meer, über dem inmitten der dunklen Wolken das Licht durchbricht. "Die Kunstwerke sind meistens gegenständlich. Bei Neuners Bilder geht es viel um das Zusammenspiel von Licht, Bewegung, Verhältnissen und Dimensionen", erklärte Seiler. Mit "Lichtblick" und dessen Schwesternbild gewann Neuner außerdem im letzten Jahr in einer Gruppenausstellung den Kunstpreis der Stadt Marktheidenfeld.
Aquarelle der besonderen Art
In den Arbeiten des Würzburger Künstlers kann man reale Landschaften erkennen, obwohl sie keinen spezifischen Ort zeigen. Die fließenden Farben lassen Raum für symbolische Bedeutung und die Geheimnisse der eigenen Wahrnehmung und Interpretation. "Ich male am liebsten draußen im Garten", erzählt Neuner. Außerdem zeichnet er die Aquarelle ausschließlich mit den Fingern. Die Farbe wird davor mit verschiedensten Stiften auf körnigen Untergrund aufgetragen und nach Fertigstellung nicht fixiert, sondern lediglich abgepustet und dann mit Glas geschützt.
In der Ausstellung finden sich Werke mit Titeln wie "Sturmflut" oder "Wolkenfenster". Durch individuelle Farbräume in jedem Bild kreieren die Werke jeweils eine ganz eigene Atmosphäre. Die Farbwechsel und -verläufe geben den Arbeiten charakteristische Züge und laden zum Schwelgen und Verweilen ein. In den verschiedenen Räumen sind unterschiedliche Facetten des Künstlers zu sehen. Das Augenmerk liegt dabei besonders auf den Gemälden, die das Meer in unterschiedlichsten Formen und Farben zeigen. Die Bewegung der Wellen war schließlich namengebend für die Ausstellung. Die Inspiration und Faszination Meer begleitet den Künstler besonders seit seinen Jahren in der türkischen Stadt Istanbul.
Mit einer abwechslungsreichen Auswahl an Werken fällt das Eintauchen in die Farbräume der Wellenbewegungen besonders leicht und zeigt Manfred Neuners breit gefächerten Fähigkeiten. Für die musikalische Begleitung der Vernissage sorgte eindrucksvoll Cecilia Schwen auf der Harfe.
Die Ausstellung läuft bis zum 10. Oktober 2021. Die Öffnungszeiten der Kreisgalerie sind Mittwoch bis Sonntag und an Feiertagen von 13:00-17:00 Uhr.