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Mellrichstadt: Millionenstädte und einsames Outback

Mellrichstadt

Millionenstädte und einsames Outback

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    David Henkes und Gaby Dinglinger entführten ihre Zuhörer bei "Mellrichstadt liest"  vom deutschen Winter ins sonnige Australien.
    David Henkes und Gaby Dinglinger entführten ihre Zuhörer bei "Mellrichstadt liest" vom deutschen Winter ins sonnige Australien. Foto: Anja Behringer

    "Mellrichstadt liest"-Moderator David Henkes und Gaby Dinglinger, die er an seiner Seite begrüßen durfte, entführten ihre Zuhörer im Museumscafé der Kreisgalerie literarisch nach Australien. Malerische Landschaftsbeschreibungen, kuriose Beobachtungen über Land und Leute, aber auch der Umgang mit den Aborigines waren Thema.

    Auf die von David Henkes gestellte Frage, ob denn schon jemand in Australien gewesen wäre, gab es nur verhaltene Reaktionen im Publikum. Australien ist doch recht weit weg. Und auch Henkes weiß: "Australien ist in einer Hinsicht noch weit entfernt - nämlich bei der Beschaffung der Literatur". Es sei gar nicht einfach gewesen, passende Texte in deutscher Sprache zu finden. Dass es ihm und Gaby Dinglinger dennoch gelungen ist, stellten sie in der folgenden Stunde unter Beweis.

    Henkes eröffnete die literarische Reise nach Australien mit einigen lustigen Fakten über das Land. Würde man beispielsweise jeden Tag einen australischen Strand besuchen, bräuchte man 27 Jahre, bis man alle gesehen hat. Dann startete er mit einer der "Australiengeschichten" von Klaus Kilian. Die verschiedenen Kurzgeschichten aus dem Band bezeichnete Henkes als "etwas tiefgründerigen Reisebericht". Er nennt es tiefgründig, ein anderes Wort wäre kurios: In einer Art himmlischen Traum erzählt die Geschichte vom Allmächtigen und seinem Gehilfen, die Australien schaffen und dann den Werdegang des Landes verfolgen.

    Gaby Dinglinger las aus Bill Brysons Reiseberichten "Frühstück mit Känguru". Im Buch werden beeindruckende Bauten in Sydney besucht, wie die Oper oder die Harbour Bridge. Dabei gibt es neben malerischen Beschreibungen auch Hintergründe zu den beschriebenen Bauwerken.

    In einer anderen Passage geht es in die Einsamkeit und Abgeschiedenheit des australischen Outbacks. Wie man an einem solchen Ort leben kann, fragt sich der Autor, bis er die Intensität und Schönheit eines Sonnenuntergangs über der Wüste erleben darf. Außerdem immer wieder erwähnt bei Bryson: Die vielen giftigen Tiere und die extreme Hitze im Land.

    Die Situation der Aborigines ist danach Thema. Heute sind sie akzeptiert, aber in ihrer Geschichte häufen sich Gewalt und Unterdrückung, so Henkes. Von Entwurzelung, Alkoholmissbrauch und Kriminalität erzählt "Black Wall" von Klaus Kilian. In eine gänzlich andere Richtung geht eine Aborigine-Geschichte (Autor unbekannt) über eine junge, blinde Frau, die Künstlerin werden will. Trotz aller Skepsis folgt sie ihrem Herzen und schafft es ihre Stammesältesten von ihrem Können zu überzeugen.

    Eine letzte Geschichte stammt aus Tim Wintons Buch "Weite Welt". Sie blickt in das Leben zweier junger Menschen, die von der Ferne träumen und sich von ihrer Heimat befreien wollen.

    Die Lesung hinterlässt den Eindruck von einem faszinierenden Land: Die Millionenstädte und das einsame Outback, die Hitze und die beeindruckende Natur mit ihren vielen giftigen Tieren.

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