Die "98" im Namen dieser "Renngemeinschaft" weist nicht etwa auf deren Gründungsjahr, sondern auf den Hubraum der Antriebsmaschinen in den Krädern hin. Wobei dies fast die einzige Gemeinsamkeit ist. Denn in der "Scuderia 98" werden total unterschiedliche Maschinen gefahren.
Aus den 30er bis 70er Jahren sind die Zweiräder, die von den Motorradfreunden bewegt werden, sagt der Betreuer der "Scuderia 98", Ralf Eder aus Wendlingen bei Esslingen. Drei NSU Quick, eine Phänomen mit 98er Sachs-Motor, zwei "Viertakt-Föxe" sowie zwei Exoten, eine italienische Gilera und eine Parilla, die mit ihrer "Karosserie" besonders auffiel, waren in der Rhön unterwegs. Und ein Hercules-Moped aus den Siebzigern war auch dabei.
Erstes Ziel der 98er Wintertour war das Orgelbaumuseum in Ostheim. Dessen Leiterin, Sigruth Strobel, führte die Gäste und bot ihnen "Hörspiele" von den meisten Instrumenten im Hansteinschen Schloss, zum Beispiel von der Theophilus-Orgel, eine Rekonstruktion aus der ältesten existierenden Orgel-Beschreibung. Als spannend bezeichnete Sigruth Strobel diese Rekonstruktion, weil zunächst damalige Maße wie "Daumenlänge" oder die "Größe von Wachteleiern" ermittelt und umgerechnet werden mussten. Eher hornähnlich klingt diese Orgel, deren Aufgabe es war, schwierige gregorianische Chor-Gesänge zu unterstützen.
Von Ostheim ging die Tour weiter zum Jagdschloss Fasanerie bei Hermannsfeld und über Henneberg zu den Relikten des ehemaligen Grenzüberganges. Wobei die Leichtmotorräder erstaunlich schnell die große Steigung überwanden. Dass die Fahrer unterwegs mit Regen und Nebel konfrontiert wurde, schreckte sie keineswegs ab. Schließlich war diese Winterausfahrt bereits ihre 18. - ein "Mini-Elefantentreffen" sozusagen.