Es tut sich was an den Brandruinen am Busbahnhof. Arbeiter der Firma Belfor aus Würzburg haben mit ersten Aufräumarbeiten am abgebrannten Gebäude des ehemaligen Tafel-Standortes sowie der städtischen WC-Anlagen begonnen.
Matthias Hecker, Niederlassungsleiter von Belfor in Würzburg, einem weltweit tätigen Unternehmen der Brand- und Wassersanierung, ist mit einigen Kollegen auf dem abgesperrten Gelände unterwegs, um den Brandschutt in verschiedene Container zu sortieren. „Wir wollen jetzt peu á peu die einzelnen Gebäude angehen, aber es müssen zahlreiche Versicherungsfragen geklärt werden. Für die Tafel und das WC-Gebäude haben wir aber den Auftrag“, so Hecker.
Wie lange die Arbeiter in Bad Neustadt beschäftigt sind, kann er auch wegen der schwierigen versicherungstechnischen Fragestellungen noch nicht abschätzen. Fast ein Dutzend Versicherer sind auf dem Areal beteiligt, es gehe um Gebäude- und um Einrichtungsversicherungen, für die jeweils eigene Aufträge erteilt werden müssten.
Mit aller Vorsicht gehen die Männer an ihre Arbeit heran, tragen Schutzanzüge und Mundschutz. Nach dem Abtransport größerer Teile kommen oft auch alkalische Reinigungsmittel zum Einsatz, die die sauren Oberflächen neutralisieren.
Heckers Firma, die alleine in Deutschland mit 40 Niederlassungen vertreten ist, hat da rund 30 eigene Mittel im Einsatz vom Glas- bis zum Metallreiniger zum Beispiel für einen Trafobrand. „Zu reinigen wird aber eher weniger sein, da ja der komplette Gebäudetrakt letztendlich abgerissen werden muss“, so Hecker weiter. Der Mundschutz hat auch den Sinn, die Mitarbeiter vor Rußpartikeln oder Mineralwolle zu schützen, die durch den Brand jetzt freiliegen. Der Gebäudekomplex mit Buba-Gaststätte, Friseurgeschäft und WC-Einrichtung war in der Nacht zum 23. Juli ein Raub der Flammen geworden. Die Tafel nutzt mittlerweile ihre neuen Räume in der Rederstraße. Buba-Pächter Dieter Olbort hofft, dass es wieder einen Kiosk am Busbahnhof geben wird, eine Entscheidung habe der Besitzer aber bisher noch nicht getroffen. Eins zu eins werde das Areal aber wohl nicht mehr aufgebaut, äußerte sich aber Michael Weiß, der Geschäftsleitende Beamte der Stadt Bad Neustadt. Unterdessen ist Hecker bemüht, die Absperrungen in Ordnung zu halten. „Die Leute sind sehr neugierig, was hier passiert“, so der Fachmann.