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STAATSBAD: Mit der Klarinette durch die Zeiten und Stile

STAATSBAD

Mit der Klarinette durch die Zeiten und Stile

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    (mmh) Eine große stilistische Breite bietet das Programm des nächsten Hochschulpodiums am Samstag, 16. Mai, um 20 Uhr im Kuppelsaal des Dorint-Hotels im Staatsbad. Die Klarinettistin Luisa Hoberg von der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main spielt in der Kammermusikreihe, die das Bayerische Kammerorchester Bad Brückenau in Kooperation mit Dorint seit 2004 veranstaltet, Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, Robert Schumann, Johannes Brahms und George Gershwin. Am Klavier wird sie begleitet von Ekaterina Danilova.

    Luisa Hoberg war Jungstudentin an der Musikhochschule Karlsruhe bei Professor Otto Kronthaler, bevor sie ihre künstlerische Ausbildung bei Professor Peter Löffler-Asal an der Frankfurter Musikhochschule begann. Seit 2007 setzt sie ihr Studium bei Professor Anton Hollich fort. Als Stipendiatin der Wilhelm-Müller-Stiftung und des Amadé-Netzwerkes gab sie schon Konzerte in mehreren europäischen Ländern sowie in Japan, Korea und Australien. Seit diesem Jahr wird sie mit ihrem Klarinettenquartett von Yehudi Menuhins Stiftung „Live Music Now“ gefördert.

    Ihre Partnerin Ekaterina Danilova wurde in St. Petersburg in Russland geboren. Sie lernte zwischen 1989 und 1998 an der Spezialmusikschule des St. Petersburger Konservatoriums, danach folgte das Studium an der Hochschule für Musik Freiburg bei Professor Vitali Berzon sowie am Mozarteum Salzburg bei Professor Karl-Heinz Kämmerling.

    Zudem absolvierte sie zahlreiche Meisterkurse bei renommierten Pianisten wie zum Beispiel Menahem Pressler oder Dmitri Bashkirov. Nach dem Abschluss der solistischen Ausbildung mit Auszeichnung im Jahr 2006 beschloss sie, ihr Können bei den Professorinnen Angelika Merkle und Irina Edelstein in Frankfurt mit einem Aufbaustudium Kammermusik zu vertiefen. Seit 2007 hat Danilova einen Lehrauftrag im Fach Klavier inne.

    Das Konzert im Kuppelsaal des Dorint wird mit der Sonate für Klarinette und Klavier Es-Dur op. 120/2 von Johannes Brahms eröffnet. Sie wurde für Richard Mühlfeld, den Klarinettisten der Meininger Hofkapelle komponiert. Anders als die Sonate op. 102/1 vermeidet sie das expressive Moment, birgt aber trotz des ruhigen, liebenswürdigen Tonfalls die gesamte Palette virtuoser Möglichkeiten in ihren vier Sätzen.

    Die drei Fantasiestücke op. 73 von Robert Schumann gehen dagegen pausenlos ineinander und sind im Sinne einer Tempo-Beschleunigung angelegt. Auf zwei melodische Reminiszenzen an Schumanns Lieder folgt das stürmisch-temperamentvolle Schlussstück, das an den Pianisten erhebliche Ansprüche stellt, wenngleich der Klavierpart mit wogendem Arpeggienspiel reine Begleitfunktion hat.

    Der überwältigende Erfolg der „Rhapsody in Blue“ nach ihrer Premiere in New York im Februar 1924 führte fast über Nacht zu internationaler Popularität des amerikanischen Komponisten George Gershwin. Die Idee für das Werk lieferte der Bigband-Chef Paul Whiteman, der in einer Ausgabe der New York Times – ohne Gershwin davon in Kenntnis zu setzen – ankündigte, der Komponist trage sich mit der Absicht, ein sinfonisches Jazzwerk zu komponieren. Hinter dieser List versteckte sich Whitemans Interesse daran, mit seiner Bigband ein Stück Gershwins aufzuführen. Er fürchtete jedoch eine Absage, denn der Komponist hatte kaum Erfahrung in der Komposition für Orchester. Tatsächlich musste das einsätzige Werk mit dem fulminanten Glissando der Klarinette über zwei Oktaven am Anfang des Stückes vom Arrangeur Ferde Groffé instrumentiert werden. Die Rhapsodie zeichnet nach Gershwins eigenen Worten ein „musikalisches Kaleidoskop Amerikas“.

    Zum Schluss erklingt der erste Satz aus einem Klarinettenkonzert, das man nicht besonders vorstellen muss: Mozarts Konzert A-Dur KV 622 ist zwar keinesfalls – wie manchmal behauptet wird – das erste seiner Gattung. Auf Grund seiner einzigartigen Qualitäten ist es aber schnell das Klarinettenkonzert geworden: Zentralpunkt des Repertoires und unerreichtes Vorbild aller nachfolgenden Werke für die Klarinette. Im Oktober 1791 fertiggestellt, ist es das letzte vollendete Werk Mozarts.

    Der Eintritt ist frei, um eine Spende wird gebeten.

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