In einer Modellstadt für Elektromobilität darf ein Stammtisch der Elektromobilisten nicht fehlen. Und tatsächlich, beim zweiten Treffen kommen sie aus allen Winkeln Unterfrankens. Aus der Modellstadt, aus den Haßbergen, auch Burkardroth und vielen weiteren Orten mehr.
Kein Wunder, im Café Swiss gibt es eine Steckdose zum Aufladen. Und die Ladestation auf dem nahen Parkplatz in der Otto-Hahn-Straße ist auch nicht weit. „Ich brauch jetzt schon eine Menge Strom“, sagt Rolf Ospel. Aus Untermerzbach ist er mit seinem Citroen C-Zero angefahren und die Rückfahrt will er mal lieber mit vollem Akku angehen. Ospel ist einer, der ziemlich weit entfernt wohnt aber vor langen Strecken mit dem Elektroauto nicht zurückschreckt. „Das muss man halt planen!“, sagt er allen, die sich wegen des viel beschriebenen Reichweitenproblems kein E-Auto zulegen. „Das geht alles!“
Ins selbe Horn stößt beim Elektromobilisten-Stammtisch Michael Manger aus Burkardroth. Er hat sich vor einem halben Jahr einen noblen Opel Ampera gegönnt und ist mittlerweile 19 000 Kilometer damit gefahren. „Die meisten davon rein elektrisch“, sagt der Besitzer des Autos, das neben dem Elektromotor noch einen Benzinmotor zur Verfügung hat. Experten nennen dies einen Range Extender. Und Experten sind Elektromobilisten alle. Sei es das Netz der Ladestationen, ihre Ausführung zwischen unbrauchbar und sehr gut, seien es Ladezeiten oder Amperezahlen, die Fahrer von E-Autos kennen sich aus und tauschen sich aus. Auch Projektmanager Sebastian Martin kommt elektrisch im Ampera angerollt. Viel länger bei der elektromobilen Sache ist bereits Rudi Seefried. Der Elektroautopionier mit City-El aus Hendungen hat die Gleichgesinnten zusammengetrommelt und zum Stammtisch eingeladen. „Es ist toll zu sehen, wie sich die Elektromobilität jetzt entwickelt“, sagt er und blickt auf den Hof des Cafés, wo ein E-Auto neben dem anderen steht. In einigen Jahren wird dies ein alltägliches Bild auf jedem Parkplatz sein. Da sind sich alle Elektromobilisten einig.