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HAUBINDA: Mit Mut und Risikobereitschaft

HAUBINDA

Mit Mut und Risikobereitschaft

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    Auf dem Gelände des idyllischen Schulstaates der Gemeinde Westheim im Landkreis Hildburghausen parkten Autos mit Kennzeichen aus ganz Deutschland, einige Gratulanten reisten sogar aus Übersee an.

    Im Festzelt empfing der Schulchor mit flotter Musik die Gäste. Schulleiter Reinhard Kopp blickte vor allem auf die vergangenen zehn Jahre zurück, die geprägt waren von dem Bemühen, wieder ein Heim Lietz'scher Prägung zu schaffen. Es sei gelungen, Kinder aus Ost und West, Stadt und Land in einem gut funktionierenden Schulstaat aufzunehmen.

    Bei laufendem Schulbetrieb habe sich zusätzlich alles ums Bauen gedreht. Kopp griff das Wort vom Lehrer als Entwicklungshelfer beim Erwachsenwerden auf, verwies auf namhafte Persönlichkeiten, die ehemals Haubindaner Schüler waren und verlieh der Hoffnung Ausdruck, "dass auch unsere Schüler einmal sagen werden: Die Hermann-Lietz-Schule Haubinda hat unser Leben geprägt."

    Heimleiter Burkhard Werner erinnerte daran, dass für die Erstausstattung durch die Vermittlung des Fördervereins Bundeswehrbetten aus einer Essener Kaserne geholt wurden. Risikobereitschaft und Mut für den Aufbau des Heims wurden allerseits bewundert, für ihn sei es eine Selbstverständlichkeit gewesen.

    Thüringens Kultusminister Dr. Michael Krapp bezeichnete die Hermann Lietz-Schule Haubinda als Schulgemeinschaft mit demokratischen und humanistischen Zielen. Dass die Arbeit im Sinne ihres Gründers wieder aufgenommen werden konnte, sei nicht zuletzt der ehemaligen Kultusministerin Christine Lieberknecht zu verdanken.

    Mit dem Schuljahr 2001/2 übernimmt die Hermann Lietz-Stiftung die Trägerschaft der Regelschule. Gleichzeitig beschreitet sie einen neuen Weg, indem auch Grundschulkinder im Sinne von Hermann Lietz erzogen werden. Für den Betrieb der neu errichteten Grundschule ab 1. August überreichte Dr. Krapp die Genehmigung an den Vorstand der Lietz-Stiftung, Jan Rüggeberg. Die Grundschule sei verzahnt im Gesamtkonzept der Stiftung, das geeignet sei, selbstverantwortliche Bürger heranzuziehen, so Dr. Krapp.

    Jan Rüggeberg erinnerte daran, welche Herausforderung die Wende für die Lietz-Stiftung bedeutet habe, denn nach der Rückgewinnung des Eigentums galt es, über die Zukunft dreier Lietz-Schulen zu entscheiden. Haubinda wurde dabei Priorität eingeräumt. Das Jahr 2001 bedeute mit der Übernahme durch die Stiftung eine zweite Wende. Auch künftig werde es darum gehen, pädagogische Kreativität zu entfalten und eine Erziehung zu sozialer Verantwortung zu betreiben.

    Der Vorsitzende des Vereins der Freunde und Förderer der Hermann-Lietz-Schule Haubinda, Christian Specht, sprach mit Bewunderung von dem Enthusiasmus, den alle Kräfte für die Wiederbelebung der Lietz-Schule eingebracht haben. Er hielt es für wünschenswert, wenn die deutsch-deutsche Zusammenarbeit überall so hervorragend geklappt hätte wie in Haubinda. Nur so sei es möglich gewesen, dass man nicht baden ging.

    Der Vorsitzende der Altbürger und Freunde der Hermann-Lietz-Schulen, Klaus Hirschner, freute sich, dass die Jugend in Haubinda offener als anderswo und nicht so hektisch sei und schätzte das Weltweite der Schule. Landrat Thomas Müller lobte die Inhalte des Schulstaates und betonte, dass es Sinn mache, hier eine Privatschule zu haben, auch wenn es schwer falle, sie aus der Trägeschaft zu entlassen.

    Nach dem Grußwort von Westhausens Bürgermeister Edgar Riedel überreichte eine Vertreterin der Peter-Fuld-Stiftung einen Scheck von 48 000 Mark an Klaus Hirschner. Von dem Betrag sollen Lietz-Schülern Teilstipendien verliehen werden.

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