(kri) Die Mitarbeiter des insolventen Küchenhauses Pfeuffer haben sich in ihrer Verzweiflung an Politiker gewandt. Für ein gutes Wort an die Geldgeber des Unternehmens. Doch alle Hilfe kommt für die Firma wohl zu spät. Auch wenn Bundestagsvizepräsidentin Susanne Kastner dem Geschäft noch einen Besuch abstattete. Davor hatte die SPD-Bundestagsabgeordnete bei der zuständigen Hausbank des Küchenhauses sowie beim Insolvenzverwalter angerufen.
Schnell wurde Kastner jedoch klar, dass die Weichen für die Zukunft eindeutig gestellt sind. Und das bedeutet: Schließung des Traditionshauses. Das sich verändernde Konsumverhalten der Kunden und die Zurückhaltung der Banken bei der Vergabe von Krediten haben laut Aussage von Susanne Kastner das Ende des Küchenhauses Pfeuffer bedeutet und letztlich beschleunigt. „Im November sind unsere Umsätze stark eingebrochen“, sagte Geschäftsführer Albert Müller. Das Küchenhaus sah keinen anderen Ausweg, als die Insolvenz zu beantragen. Die Schließung des erst vor zwei Jahren eingerichteten Küchenhauses ist nach gegenwärtigem Stand der Dinge Fakt. Vorbei ist somit auch die Tradition eines einst blühenden Möbelhauses. Vor zwei Jahren wurde dann aus dem Möbel- ein reines Küchenhaus. Ob dies ein Fehler war? „Definitiv nein“, sagte Albert Müller. Die Spezialisierung sei richtig gewesen.
Von der jetzt eingeleiteten Insolvenz sind zehn Mitarbeiter sowie einige Aushilfen betroffen. Die Bundestagsvizepräsidentin hatte für die betroffenen Mitarbeiter ein offenes Ohr. Die ließen kein gutes Haar an der Hausbank des Küchenhauses. Kastner war zuvor schon bei anderen, ebenfalls in Schwierigkeiten geratenen Firmen gewesen und sah Gemeinsamkeiten: „Die Zurückhaltung der Banken ist spürbar“, sagte Susanne Kastner. „Die Banken sind nicht mehr so risikobereit.“ Wo früher problemlos die Kreditlinie mal für ein paar Wochen überschritten werden durfte, da werde heute von Seiten der Bänker genau verhandelt.
Nicht immer mit gutem Ausgang für die Unternehmen. Der Ausverkauf wird wohl in Kürze beginnen.