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OBERWEISSENBRUNN: Mountainboarden: Der Kick mit dem Berg-Skateboard

OBERWEISSENBRUNN

Mountainboarden: Der Kick mit dem Berg-Skateboard

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    Der 39-jährige Günter Herbert aus Frankenheim hat den Deutschland-Cup in die Rhön geholt. Ihm gehört der Trend-, Outdoor- und Funsportladen „extrem“ in Bischofsheim. Herbert experimentiert gern mit neuen Sportarten. Auf dem Mountainboard steht er seit zweieinhalb Jahren.

    2007, bei der Mountainboard-Meisterschaft in Willingen, hat sich Herbert gedacht: „Das müssen wir in die Rhön holen.“ Wohin würde ein solcher Wettbewerb auch besser passen als in diese urwüchsige Landschaft, auf diese Kuppen und Berge?

    Am Donnerstag trifft Herbert zusammen mit Markus Enders und Johannes Zimmer aus der Rhöner Moutainboard-Clique am Arnsberglift letzte Vorbereitungen für das Event am Wochenende. „Das Moutainboarden im Sommer ist ein guter Ersatz fürs Snowboarden im Winter“, erzählt Enders (22) aus Bad Neustadt. Schließlich sei mittlerweile auch der Rhöner Winter recht dürftig.

    Wie genau funktioniert das Moutainboard? „Das ist ein Skateboard für die Berge“, versucht Enders eine Erklärung. „Von der Technik her ähnelt es dem Snowboardfahren“, widerspricht Johannes Zimmer (22) aus Frankenheim. Also ein Snowboard mit Luftbereifung? „Das Mountainboarden ist mit nichts zu vergleichen“, so Zimmer.

    Einig sind sich die drei, dass es etwas anspruchsvoller ist, als das Snowboardfahren: „Weil die Untergründe wechseln“, so Zimmer. Über Schotter, Teer, Sand, Wald und Feld kann alles beboardet werden. Das findet Zimmer spannend: „Man ist beim Mountainboarden flexibler, weil man nicht an einen Lift gebunden ist.“

    Man muss den Kick mögen. Die drei Rhöner lieben Sprungschanzen und Abhänge. Scheinbar furchtlos stürzen sie sich den Berg hinab. „Vom Kopf her hat man natürlich etwas Angst. Da kann immer mal irgendwo ein Stein rausgucken“, so Zimmer. Genau das mache aber den Reiz aus.

    Ein Daumenbruch, schlimmeres hat sich ein Mitglied der Rhöner Clique – zehn Leute, die unregelmäßig trainieren – bisher nicht zugezogen. Das verdanken sie auch der Schutzkleidung: Helm, Schutzpanzer, Knie- und Ellbogenschoner. „Wir fahren überall, wo der Bauer es zulässt“, sagt Herbert: am Kreuzberg, an der Wasserkuppe, am Neustädter Flugplatz Mühlbach. „Mountainboarden kann jeder, der Bock hat und stabile Knochen“, sagen sie.

    Schwer sei es nicht. Markus Enders etwa habe im letzten Jahr beim Deutschland-Cup den vierten Platz belegt. Eineinhalb Wochen zuvor war er zum ersten Mal auf dem Mountainboard gestanden.

    Es ist eine junge Sportart. 1990 hat der Deutsche Karl Kroher das erste Geländeboard entwickelt. Besonders viele Boarder gibt es in England und Tschechien. In Deutschland, schätzt Herbert, seien es etwa 300 bis 400. 30 bis 50 Teilnehmer erwartet er beim Deutschland-Cup. Extra qualifizieren musste man sich nicht für eine Teilnahme. „Wer Lust hat, fährt mit“, so Herbert, für ein Startgeld von 15 Euro.

    Wettbewerbstag ist der Samstag: Ab 11 Uhr beginnt der Boarder Cross-Contest am Arnsberglift 1. In mehreren Durchgängen fahren jeweils vier Mountainboarder den Berg hinunter, springen dabei über Schanzen und Hindernisse. Letztendlich gewinnt der Schnellste.

    Beim Freestyle-Wettbewerb um 18 Uhr geht es um die Qualität des Sprungs: Vom Backflip, dem Rückwärtssalto, bis zum Three-Sixty, dem Sprung mit 360 Grad Drehung, wird alles versucht. Ab 19 Uhr legen drei DJs Techhouse auf.

    Der Sonntag ist fürs freie Fahren reserviert. Anfänger können sich erstmals auf dem Brett versuchen. An beiden Tagen ist ganztägig ein mobiler Hochseilgarten geöffnet.

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