Mit einem großen Fest endete eine Ära in der Bischofsheimer Schwedenstraße. Nach 25 Jahren ging die Wirtin der „Rhönlust“ Inge Stephan in den wohlverdienten Ruhestand. Der letzte Abend in ihrem Lokal fühlte sich dabei auch ganz so an, wie zu den schönsten Zeiten im Jahr – in der Fosenocht - fröhlich und mit viel Musik.
Viele guten Wünsche
Viele Stammgäste und Freunde wollten den letzten Öffnungstag nicht ohne Besuch verstreichen lassen und so war das Lokal gut gefüllt mit Gästen, die die gute deutsche Küche der Wirtin zu schätzen wussten. Dass Inge Stephan nicht nur so einfach ziehen gelassen wurde, war auch klar. Neben vielen kleinen Präsenten und guten Wünschen bekam sie ein prächtiges Abschiedsständchen von „ihrer“ Maumerkapelle gespielt. Inge spielte bei den Maumern, dem Böschemer Fosenochtsverein, eine wichtige Rolle im Hintergrund: Sie spendierte den leckeren Kartoffelsalat, der bei den Büttenabenden auf die Teller kam, zudem war ihr Lokal das Vereinslokal der Maumer.
Bei den Maumern nicht wegzudenken
Mit ihrem Team war „die Inge“ erst vor einem Jahr Hauptthema eines Faschingssketches, worüber sich die Damen sehr freuten, obwohl sie - dank ihrer liebenswerten Eigenheiten - anständig durch den Kakao gezogen wurden. Zudem war die „Rhönlust“ das Lokal, in dem traditionell die Umzüge am Altweiberfasching endeten, und das waren bisher schließlich fünf Abende in jeder Faschingssession! Deshalb ließ es sich der Vorsitzende der Maumer Alfons Fuß nicht nehmen, am letzten Abend persönlich im voll besetzten Saal vorbei zu kommen und mit seinen guten Wünschen ein Geschenk zu überreichen.
Abschiedsständchen
Die Kapelle hatte sogar einen Liedertext umgedichtet und zur Melodie von „Nehmt Abschied, Brüder“ sangen alle Gäste im Lokal mit den vorab verteilten Liedtexten mit. Beim Abschiedslied wurde auch die „Mosche“ genannte Erika Hergenröther verabschiedet, die zwar schon lange im Rentenalter wäre, aber trotzdem weiterhin bei ihrer Inge in der Küche mitgearbeitet hatte.
Barfuß in Pantoletten
Beide Damen konnten sich angesichts des liebevollen Abschiedsständchens verständlicherweise ein paar Tränen nicht verkneifen. Übrigens standen beide Damen mit nackten Füßen in Pantoletten vor den Musikanten, so wie das ganze Jahr über, egal wie schlecht das Wetter war.
Die Band Quaddro, die in den vergangenen Jahren an den Abenden des Altweiberfaschings im Wechsel mit Manni aus Haard in der Rhönlust aufspielte, hatte sich samt Equipment eingefunden und im Anschluss an die Maumerkapelle ihre Musik gespielt.
Gasthaus-Zukunft ungewiss
Nach 25 Jahren ist nun also Schluss und die Türen der Traditionsgaststätte Rhönlust wurden erst einmal abgeschlossen. Ob und wann wieder ein Wirt in das Haus einziehen wird, ist derzeit noch ungewiss. Gewiss ist, dass Inge Stephan jetzt im verdienten Ruhestand viel Zeit ihrer Familie widmen wird.