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BAD NEUSTADT: Nervenzellen leuchten blau

BAD NEUSTADT

Nervenzellen leuchten blau

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    Leuchtet im Dunkeln: Das „Neuronale Netzwerk“ sorgt abends für ein beruhigendes Licht und soll ein Blickfang für die Patienten sein.FOTO: Regina Vossenkaul
    Leuchtet im Dunkeln: Das „Neuronale Netzwerk“ sorgt abends für ein beruhigendes Licht und soll ein Blickfang für die Patienten sein.FOTO: Regina Vossenkaul

    Zur 25-Jahrfeier der Neurologischen Klinik in einigen Wochen soll das Gebäude auch innen ein moderneres Erscheinungsbild erhalten, meint die Klinikleitung. Ein besonderes Kunstwerk, das „Neuronale Netzwerk“ von Peter Picciani, wurde nun im Atrium der Klinik installiert. Es ist ein einzigartiger Blickfang und symbolisiert die Arbeit in der „Neurologie“; die überwiegend mit der Schaltzentrale Gehirn zu tun hat. Damit ist der erste Schritt zum „Krankenhaus der Sinne“ vollzogen, wie Geschäftsführer Burkhard Bingel erklärte.

    Die Patienten in der Neurologischen Klinik müssen Defizite aufarbeiten, dabei helfen ihnen Anregungen ihrer Sinne. Neurologe Bernd Griewing, Medizin-Vorstand der Rhön-Klinikum AG, hatte die Idee zum „Krankenhaus der Sinne“ und stellte sich für das Atrium ein Kunstwerk vor, das mit der Leistung des Gehirns zu tun hat. Das Werk sollte auch leuchten, schließlich musste es den nicht mehr zeitgemäßen Kronleuchter ersetzen, der entfernt wurde. Der für die Elektrik zuständige Haustechniker Willi Mayr empfahl den Künstler Peter Picciani aus Ipthausen. Der hatte eine gute Idee und präsentierte dazu ein von ihm angefertigtes Modell. Das fand allgemeine Zustimmung, denn die Klinikleitung hatte sich genau so etwas vorgestellt. Ein Vertrag wurde abgeschlossen, und die Umsetzungsphase begann.

    Bei der Ausführung der Installation „Neuronales Netzwerk“ kam dem Holzbildhauer und Bühnenbildbauer seine frühere Ausbildung zum Elektrotechniker und Feinmechaniker zugute, denn hier ging es auch um die technische Umsetzung. Ein genauer Plan wurde ausgearbeitet, das passende Material gesucht und gefunden, alle Aufhängungen so berechnet, dass das Kunstwerk, wenn es im Atrium befestigt wird, gewichtsmäßig genau austariert ist. Alles sollte „luftig-leicht“ aussehen, nicht schwer sein und in einer angenehmen Farbe leuchten. Da sich im Atrium täglich viele Menschen aufhalten, muss alles absolut sicher sein; deshalb zog Picciani einen Statiker hinzu. Für alle verwendeten Materialien gibt es Gutachten, außerdem wurde das Kunstwerk nach dem Aufbau von der Dekra überprüft und zugelassen.

    Die Installation zeigt eine künstlerisch abstrahierte Darstellung von Nervenzellen (Neuronen), die miteinander verbunden sind. Sie tauschen in Millisekunden Informationen mit Hilfe von elektrochemischen Impulsen aus, die Grundlage aller Gedanken, Gefühle und Handlungen sind. Das neuronale Netzwerk ist ständig in Aktion und bildet immer wieder neue Verbindungen, erkennbar an den „offenen Synapsen“ mit blauen Lichtpunkten, die noch kein Gegenüber gefunden haben.

    Die Neuronen im Atrium leuchten abends in einem ansprechenden Blauton, der von den Patienten gern angeschaut wird, wie Geschäftsführer Burkhard Bingel berichtete. In jeder der 13 Kugeln der Installation befinden sich 21 LED-Leuchten mit geringem Stromverbrauch; pro Kugel sind es nur 13 Watt.

    Als Helfer waren Lukas Schmitt und Marco Warmuth von der Firma Bernhard Weigand dabei, außerdem Christian Lingg vom Bühnenbau des Theaters Maßbach. Trotz bester Vorbereitung war es für alle Beteiligten spannend, als das Haltekreuz mit den Kugeln bestückt wurde und die genau gekennzeichneten Verbindungen angefügt wurden. „Ich konnte aus Platzgründen in meiner Werkstatt keinen Probelauf machen, aber alles hat genau gepasst“, sagte der Künstler erleichtert, als das Netzwerk unter dem Glasdach der „Neuro“ hing und die Technik funktionierte. Am Ende war er „stolz und geschafft“. Am Montag erfolgte die offizielle Übergabe an die Klinik. Damit ist das Kapitel „Sehen“ abgeschlossen, nun geht es um die Akustik im Gebäude, so Geschäftsführer Bingel.

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