Ende Juni hat die No. 5 Pradel GmbH & Co. KG im Niederläurer Gewerbegebiet Insolvenz angemeldet. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter hat das zuständige Amtsgericht Schweinfurt den Würzburger Rechtsanwalt Frank Hanselmann bestellt.
Von der Insolvenz betroffen sind neben der Zentrale im Gewerbegebiet Niederlauer acht Filialen. Unter anderem die drei in Bad Neustadt: am Marktplatz, in der Rhönstraße der Gartenstadt und in der Rederstraße. Die anderen betroffenen Geschäfte befinden sich in Bad Brückenau, Schlüchtern, Butzbach, Hildburghausen und Margetshöchheim. Nicht betroffen ist zum Beispiel die Nr. 5 in Bad Kissingen. Denn, so Hanselmann, es gibt viel mehr Nr. 5-Geschäfte, die allerdings nur den Namen tragen, mit Niederlauer nichts zu tun haben, sondern selbstständig sind.
Von der Insolvenz betroffen sind nach Angaben von Hanselmann 43 Beschäftigte. Davon sind allerdings nur die wenigsten in Vollzeit beschäftigt. Das sind nur sechs. 25 Mitarbeiter arbeiten demnach in Teilzeit und elf als geringfügig Beschäftigte. Aber auch von den Teilzeitkräften würden viele von der Arbeitszeit her nicht sehr weit über der geringfügigen Beschäftigung liegen.
Wie der vorläufige Konkursverwalter erklärt, wird der Geschäftsbetrieb zunächst wie gewohnt weitergehen. Die Mitarbeiter erhalten nach seinen Angaben derzeit Insolvenzausfallgeld von der Arbeitsagentur. Das wird bereits rückwirkend ab Mai gezahlt, weil es da schon Rückstände gegeben habe, so Hanselmann. Dieses Insolvenzausfallgeld gibt es drei Monate lang, also bis Ende Juli.
In der Zwischenzeit bemüht sich der Insolvenzverwalter entweder um einen neuen Investor oder um eine Umstrukturierung des Unternehmens, damit es danach mit ökonomisch vernünftigen Strukturen weitergeführt werden kann. Dieser Umstrukturierung könnten einige unrentable Filialen zum Opfer fallen. So müsse beispielsweise geprüft werden, ob sich in Bad Neustadt drei Filialen wirklich rechnen.
Ziel sei es, möglichst eine Lösung vor Beginn des nächsten Schuljahres zu finden. Denn der Beginn eines neuen Schuljahres sei erfahrungsgemäß eine der umsatzstärksten Zeiten für die Nr. 5-Filialen, deren Angebot zu einem großen Teil der Schulbedarf ausmacht. Ein Neustart wäre also zu dieser Zeit sinnvoll.
Bereits Ende 2004 war die Einkaufsparadies No. 5 Pradel Vertriebs- GmbH insolvent. Damals waren aber nur die Zentrale in Niederlauer und eine Filiale in Münnerstadt betroffen. Die anderen No. 5 Geschäfte waren Franchisenehmer und damit eigenständige Geschäfte.
Im April 2005 übernahm Katrin Pradel das Einkaufsparadies No. 5, das im Juli 2006 in die jetzt insolvente „No. 5 Pradel GmbH & Co. KG“ umgewandelt wurde. Angeboten wurden wie zuvor in erster Linie Schreibwaren, Bürobedarf sowie Bastel- und Dekorationsartikel.