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RÖMERSHAG: Noch dürfen die Kühe auf die Weide

RÖMERSHAG

Noch dürfen die Kühe auf die Weide

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    Walter Hüfner hatte die Debatte in der Bürgerversammlung angestoßen. Er bewirtschaftet den Röder-Hof, der nur etwa 150 Meter Luftlinie von der Autobahnbrücke entfernt liegt. Der Neubau der Sinntalbrücke ist das zweite Thema, dass die Menschen in Römershag bewegt. Und das wiederum hängt – zumindest auf den zweiten Blick – mit dem Wasserschutzgebiet zusammen.

    Das Wasserschutzgebiet muss vergrößert werden. Daran lässt Günter Schneider, der Geschäftsführer der Stadtwerke, keinen Zweifel. Die Genehmigung des bisherigen Schutzgebietes ist abgelaufen, einer Verlängerung stimme das Wasserwirtschaftsamt nicht mehr zu. Es geht um das einzige Wasser-Einzugsgebiet Brückenaus: Die drei 50 bis 70 Meter tiefen Brunnen versorgen die komplette Stadt mit Trinkwasser.

    Die Vergrößerung auf etwa 8900 Hektar passt für die Stadt Brückenau gut in ihre Strategie, was den Neubau der Autobahnbrücke angeht. Die Ausweisung des vergrößerten Wasserschutzgebietes zeigt, dass sich die Stadt für den Trinkwasser- und Heilquellenschutz einsetzt und erhebliche Mittel aufbringt. Wieviel das neue Wasserschutzgebiet kostet, kann aber auch Stadtwerkechef Schneider zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Geschweige denn, wie sich das auf den Wasserpreis auswirken wird. Derzeit steht auch noch nicht die genaue Ausdehnung der Schutzzone fest.

    Schon 2007 hatten die Stadtwerke die betroffenen Grundstücksbesitzer zu einer Informationsveranstaltung eingeladen, sagt Schneider auf Nachfrage der Main-Post. Ihm sei daran gelegen, noch bevor das Verfahren zur Ausweisung des Wasserschutzgebietes eingeleitet wird, mit möglichst vielen Grundstücksbesitzern eine einvernehmliche Lösung gefunden zu haben.

    So versuchen die Stadtwerke, Grundstücke, die nah an den Brunnen liegen, zu kaufen oder mit den Landwirten Ausgleichszahlungen zu vereinbaren. Wenn zum Beispiel ein Bauer keinen organischen Dünger mehr auf seine Wiese ausbringen darf, weil sie im Schutzgebiet liegt, zahlen die Stadtwerke den Mehraufwand, der entsteht, um die Gülle weiter weg zu fahren.

    Das Wasser werde nicht besser, „wenn ihr die paar Rindviecher von der Weide tut“, sagte Landwirt Hüfner in der Bürgerversammlung. „Wir versuchen hier, auf Messers Schneide alle Belange zu berücksichtigen“, erklärte Ortssprecher Dieter Seban. Er machte deutlich, wie wichtig die Arbeit der Bauern für die Pflege und den Erhalt der Landschaft sei.

    Aber was ist dran am Gemunkel in Römershag? Schneider sagt, dass die Stadtwerke bereits Einzelflächen gekauft haben. Und es gibt auch schon privatrechtliche Regelungen mit Grundstücksbesitzern über Ausgleichszahlungen. Allerdings soll es insgesamt um 300 bis 400 Grundstücke gehen.

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