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KLEINBARDORF: Noch keine heiße Spur nach dem Kirchenraub

KLEINBARDORF

Noch keine heiße Spur nach dem Kirchenraub

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    (hf) Unverständnis, Verärgerung, ja Wut über die Kirchendiebe herrscht seit Sonntag in Kleinbardorf. Dort haben Diebe im Laufe des Donnerstag in der Kirche St. Ägidius zwei hochwertige sakrale Figuren gestohlen (wir berichteten). Von den Straftätern und ihrer Beute im Wert von einigen tausend Euro fehlt jede Spur. Wie die Polizei mitteilt, hatten die Diebe am helllichten Tage die Kirche in der Hinteren Gasse heimgesucht.

    Die Kripo bittet weiterhin um Zeugenhinweise (Tel. 0 97 21 20 21 731). Den Sachbearbeiter interessiert vor allem, wem im Laufe des Donnerstags, von 7 bis 20 Uhr, verdächtige Personen aufgefallen sind, die sich in der barocken Kirche aufhielten. Eine weitere Frage ist, ob es schon Hinweise auf den Verbleib der Figuren gibt. Bislang gibt es keine Antworten.

    Wie Kirchenpfleger Elmar Wolf dazu sagte, wurde am Donnerstagvormittag noch Gottesdienst gehalten. Als am Abend Monika Voll die Kirche abschließen wollte, bemerkte sie das Fehlen des Jesuskindes und des Engels. Das Kind war auf dem linken Arm der Muttergottes und hatte eine Weltkugel in der Hand, darauf wiederum war ein Kreuz. Am Podest, auf dem die Muttergottes steht, war der Engel mit einem Dübel befestigt. „Uns war schnell klar, dass es sich nicht um keinen Dummejungenstreich handelt“, sagte der Kirchenpfleger und so informierte man die Polizei.

    Das Jesuskind ist 30 bis 40 Zentimeter groß, der Engel hat einen Durchmesser von etwa 15 Zentimetern. Den Wert der Figuren beziffert der Kirchenpfleger auf bis zu 5000 Euro. Ob die Kirche künftig geschlossen wird? Elmar Wolf verneint das. Das Kleinbardorfer Gotteshaus sei als „Herrleinkirche“ bekannt und werde deshalb von vielen Gästen besucht. „Wir wollen die Schätze, die wir haben den Besuchern zeigen,“ fügt er an. Notwendig wäre eine Überwachungsanlage, die aber kostspielig ist.

    Die Kleinbardorfer sind sauer. Der Diebstahl ist das Gesprächsthema im Ort. Die Menschen sind aufgewühlt. Es sei schon eine Unverschämtheit und unfassbar. „Wie weit muss man kommen, um aus einer Kirche Kunstwerke zu stehlen!“ sagen die Kleinbardorfer und auch, dass es ihnen „kalt den Rücken heruntergelaufen ist,“ als sie davon hörten. „Das müssen wohl mehrere gewesen sein, wobei einer Schmiere stand“, meinen die Bürger. Bemerkt wurde im Dorf allerdings nichts und das obwohl das Gotteshaus mitten im Ort steht. Das komme daher, weil man weiß, dass die Kirche von vielen Gästen besucht wird.

    Nicht nur in Kleinbardorf bleiben die Kirchen weiter offen, auch im nahegelegenen Bad Königshofen. Dort waren vor gut vier Wochen ebenfalls Einbrecher am Werk und zwar in der Vierzehnheiligenkapelle der Stadtpfarrkirche. Auch hier gibt es bislang keine Hinweise. Vermutet werden darf allerdings, dass es sich eventuell um die gleiche Tätergruppe handelt. Allerdings ist man nun im Landkreis wohl auch wachsamer geworden und achtet vermehrt auf Fremde, die sich in Kirchenumfeld auffallend benehmen oder auf Autos mit fremden Nummernschildern, die an Gotteshäusern stehen.

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