„Das ist ewig schade!“ So wurde die Tatsache kommentiert, als bekannt wurde, dass das Gasthaus zur Sonne in Querbachshof zu Mietwohnungen umgebaut werden soll. Diese Nutzungsänderung hatte der Besitzer Oskar Herbert im Bauausschuss Hohenroth beantragte. Sie wurde befürwortet.
Seit im vergangenen Oktober der damalige Pächter die Bewirtschaftung beendet hatte, steht das Gasthaus samt heimeligen Ensemble leer. Zum Gasthof gehören Gästezimmer, eine Scheune, ein Backhaus und der kleine Innenhof.
Eigentlich würde Herbert das Gasthaus als Restaurant mit Vermietung weiterführen lassen. Doch er findet keinen passenden Pächter. „Wir haben wirklich schon alles versucht“, erzählt er frustriert. „Wir haben in der Region und überregional Anzeigen geschaltet. Wir haben Bekannte und Freunde beauftragt, herumzufragen, ob jemand interessiert ist. Wir haben uns mit einem Berater kurzgeschlossen. Doch all dies führte zu keinem Ergebnis.“
Es müsse ein Gesamtkonzept für Küche und Vermietung gefunden werden, sinniert der Besitzer. „Vielleicht fühlt sich ja jemand angesprochen“, hofft Erika Herbert. Eigentlich sei der Umbau nur Plan B. Plan A sieht vor, das Gasthaus weiterhin von einem guten Koch bewirtschaften zu lassen. „Ein Interessent sollte sich jedoch bald melden“, betonte der Architekt, denn der Umbau soll schon Ende Mai beginnen.
Die Umbaupläne vom Gasthaus zum Wohnhaus liegen in Herberts Schublade. Dabei habe er einen Traum verwirklicht und das Haus als Zwei-Generationen-Haus geplant. Im Erdgeschoss werde es eine barrierefreie Wohnung mit seitlichem Zugang von der Straße her geben, im ersten Stock und im Dach werde eine große Familienwohnung entstehen.
Zum Ensemble gehören auch der Hof, die Backstube und der Vorgarten. Dies alles darf dann von den zukünftigen Mietern genutzt werden. Die Scheune will Herbert weiterhin für Festlichkeiten vermieten.
Dennoch: Der Architekt ist traurig über die bevorstehende Schließung des Gasthauses zur Sonne in Querbachshof. Hängt doch sein Herz, aber auch das seiner Frau Erika an dem Gebäude. „Wir sind zum Haus gekommen, wie die Jungfrau zum Kind“, so Erika Herbert. Von der Gemeinde habe er den Auftrag bekommen, die Sanierungsplanung von Querbachshof zwischen 1984 bis 1990 durchzuführen. Die schönen großen Bauernhöfe dort, die für große Familien mit Gesinde gebaut wurden, standen leer. Das Ziel der Sanierung sei gewesen, Leerstände zu beheben, schöne Ensemble zu kreieren und durch Fremdenverkehr und Gastronomie zu beleben. Was auch gut gelungen sei. Es wurde viel investiert damals in den Weiler und Querbachshof wurde dafür auch mehrmals ausgezeichnet. Als der damalige Bürgermeister Edmund Grom niemanden fand, der das Haus kaufen wollte, habe er es erworben, so Herbert. Eigentlich lief das Gasthaus und die Vermietung recht gut, trotz mehrmaligen Pächterwechsels, sagte der Architekt. Nun stehe das Haus seit Oktober leer und das täte ihm sehr leid. Trotzdem hoffe er insgeheim, dass sich doch noch jemand findet für das renommierte Lokal.